{"title":"Avatare im Unterricht. Zum performativen Vollzug von Zeigepraktiken mit Telepräsenzrobotern in der Grundschule","authors":"J. Lange, Farah Brandt","doi":"10.3224/zisu.v13i1.02","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der Beitrag fokussiert das transformatorische Potenzial von digitalen Unterrichtstechnologien, indem der Einsatz von Telepräsenzrobotern – die neue Formen des unterrichtlichen ‚Da-Seins‘ versprechen – ethnographisch auf das Wie seines Vollzugs befragt wird: Wie wird Unterricht in der Grundschule mit Schüler*innen performativ prozessiert, die zwar über eine körperliche Präsenz im (Klassen-)Raum beachteten Hardware-Avataren wird ein Zeigen beobachtet, anhand dessen Praktiken des unterrichtlichen Wahrnehmbarmachens als ein verteiltes – digital erweitertes – Netzwerkgeschehen analysiert werden. Zugleich und im Kontrast wird sichtbar, wie es zum Aufrufen einer zunehmend inkompatibel erscheinenden Unterrichtsordnung kommt, die z. B. bemüht ist, Leistungen und verbundene Agency einzelnen Individuen zuzurechnen. Dabei erfahren die einhergehenden Praktiken eine Bedeutungsaktualisierung im Kontakt mit dem Digitalen, etwa dann, wenn es im Zuge von Aufgaben bzw. Fragen der Lehrperson eher dem Anschein nach um ein prüfendes Wissenzeigen geht und dieses vielmehr als Vehikel zur situativ-demonstrativen Einübung bzw. Exemplifizierung der unterrichtlichen Funktionsordnung unter erschwerten Bedingungen nutzbar gemacht wird: Der Kontrast zwischen dem Neuen und dem Alten wird zur hervorhebenden Konturierung des Tradierten genutzt.","PeriodicalId":134874,"journal":{"name":"ZISU – Zeitschrift für interpretative Schul- und Unterrichtsforschung","volume":"08 5","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2024-06-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"ZISU – Zeitschrift für interpretative Schul- und Unterrichtsforschung","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.3224/zisu.v13i1.02","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Der Beitrag fokussiert das transformatorische Potenzial von digitalen Unterrichtstechnologien, indem der Einsatz von Telepräsenzrobotern – die neue Formen des unterrichtlichen ‚Da-Seins‘ versprechen – ethnographisch auf das Wie seines Vollzugs befragt wird: Wie wird Unterricht in der Grundschule mit Schüler*innen performativ prozessiert, die zwar über eine körperliche Präsenz im (Klassen-)Raum beachteten Hardware-Avataren wird ein Zeigen beobachtet, anhand dessen Praktiken des unterrichtlichen Wahrnehmbarmachens als ein verteiltes – digital erweitertes – Netzwerkgeschehen analysiert werden. Zugleich und im Kontrast wird sichtbar, wie es zum Aufrufen einer zunehmend inkompatibel erscheinenden Unterrichtsordnung kommt, die z. B. bemüht ist, Leistungen und verbundene Agency einzelnen Individuen zuzurechnen. Dabei erfahren die einhergehenden Praktiken eine Bedeutungsaktualisierung im Kontakt mit dem Digitalen, etwa dann, wenn es im Zuge von Aufgaben bzw. Fragen der Lehrperson eher dem Anschein nach um ein prüfendes Wissenzeigen geht und dieses vielmehr als Vehikel zur situativ-demonstrativen Einübung bzw. Exemplifizierung der unterrichtlichen Funktionsordnung unter erschwerten Bedingungen nutzbar gemacht wird: Der Kontrast zwischen dem Neuen und dem Alten wird zur hervorhebenden Konturierung des Tradierten genutzt.