Überblick zu Implementierungsstrategien und Maßnahmen zur Förderung
einer qualitätsgesicherten Sport- und Bewegungstherapie bei onkologischen
Patient*innen in Deutschland
{"title":"Überblick zu Implementierungsstrategien und Maßnahmen zur Förderung\n einer qualitätsgesicherten Sport- und Bewegungstherapie bei onkologischen\n Patient*innen in Deutschland","authors":"Anika Berling-Ernst, Joachim Wiskemann","doi":"10.1055/a-2255-1378","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die physische und psychische Verfassung von Krebspatient* innen kann Einfluss auf\n das Auftreten von Nebenwirkungen, die Lebensqualität sowie den Behandlungserfolg\n nehmen. Studien zeigen, dass regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere\n strukturierte Sport- und Bewegungstherapien, während des gesamten\n Krankheitsverlaufs einer Krebserkrankung äußerst unterstützend wirken.Trotz dieser Erkenntnisse fehlen häufig die notwendigen Strukturen für eine\n umfassende Bewegungstherapie, was Patient*innen und Fachkräften in der Onkologie\n berichten. Barrieren wie mangelnde Aufklärung, organisatorische Defizite und\n persönliche Hindernisse wie Begleiterkrankungen oder Zeitmangel werden genannt.\n Neue Konzepte wie das Netzwerk OnkoAktiv und das Versorgungsmodell „Onkologische\n Trainings- und Bewegungstherapie (OTT)“ sind im Auf- und Ausbau, aber klare und\n einheitliche Verordnungswege fehlen bisher.Es wird betont, dass eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und ein umfassendes\n Wissen über Sport- und Bewegungstherapien in der Onkologie entscheidend sind.\n Trotz dieser Erkenntnis sind viele Krebspatient*innen unzureichend körperlich\n aktiv, und sie werden selten über die Vorteile von Sport- und Bewegungstherapien\n informiert. In vielen großen onkologischen Behandlungszentren konnte bereits\n eine Sport- und Bewegungstherapie erfolgreich implementiert werden. Strategien\n zur nachhaltigen Förderung der körperlichen Aktivität wie die Stärkung der\n Selbstwirksamkeit die Schaffung realistischer Ziele und eine individuelle und\n supervidierte Trainingsbetreuung werden hierbei als wichtige Faktoren erachtet.\n Hervorzuheben ist die Notwendigkeit, Strukturen zu verbessern, das Bewusstsein\n zu schärfen und die Forschung zu verstärken.In ergänzenden Beiträgen zu dieser Übersicht werden zwei von der Deutschen\n Krebshilfe finanzierte Projekte ausführlich beschrieben, die zum Ziel haben, die\n bestehende Versorgungslücke zu schließen und Bewegungstherapien als integralen\n Bestandteil der Krebsbehandlung zu etablieren.","PeriodicalId":504706,"journal":{"name":"B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport","volume":"245 ","pages":""},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2024-04-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"B&G Bewegungstherapie und Gesundheitssport","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/a-2255-1378","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Die physische und psychische Verfassung von Krebspatient* innen kann Einfluss auf
das Auftreten von Nebenwirkungen, die Lebensqualität sowie den Behandlungserfolg
nehmen. Studien zeigen, dass regelmäßige körperliche Aktivität, insbesondere
strukturierte Sport- und Bewegungstherapien, während des gesamten
Krankheitsverlaufs einer Krebserkrankung äußerst unterstützend wirken.Trotz dieser Erkenntnisse fehlen häufig die notwendigen Strukturen für eine
umfassende Bewegungstherapie, was Patient*innen und Fachkräften in der Onkologie
berichten. Barrieren wie mangelnde Aufklärung, organisatorische Defizite und
persönliche Hindernisse wie Begleiterkrankungen oder Zeitmangel werden genannt.
Neue Konzepte wie das Netzwerk OnkoAktiv und das Versorgungsmodell „Onkologische
Trainings- und Bewegungstherapie (OTT)“ sind im Auf- und Ausbau, aber klare und
einheitliche Verordnungswege fehlen bisher.Es wird betont, dass eine interdisziplinäre Zusammenarbeit und ein umfassendes
Wissen über Sport- und Bewegungstherapien in der Onkologie entscheidend sind.
Trotz dieser Erkenntnis sind viele Krebspatient*innen unzureichend körperlich
aktiv, und sie werden selten über die Vorteile von Sport- und Bewegungstherapien
informiert. In vielen großen onkologischen Behandlungszentren konnte bereits
eine Sport- und Bewegungstherapie erfolgreich implementiert werden. Strategien
zur nachhaltigen Förderung der körperlichen Aktivität wie die Stärkung der
Selbstwirksamkeit die Schaffung realistischer Ziele und eine individuelle und
supervidierte Trainingsbetreuung werden hierbei als wichtige Faktoren erachtet.
Hervorzuheben ist die Notwendigkeit, Strukturen zu verbessern, das Bewusstsein
zu schärfen und die Forschung zu verstärken.In ergänzenden Beiträgen zu dieser Übersicht werden zwei von der Deutschen
Krebshilfe finanzierte Projekte ausführlich beschrieben, die zum Ziel haben, die
bestehende Versorgungslücke zu schließen und Bewegungstherapien als integralen
Bestandteil der Krebsbehandlung zu etablieren.