Wasserstoff – unverzichtbar für die Energiewende

IF 0.9 4区 化学 Q4 CHEMISTRY, MULTIDISCIPLINARY
Ralf Ludwig
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Grün nennen wir den Wasserstoff, wenn der zur Elektrolyse benötigte Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Bei der Elektrolyse wird Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt. Weder das Herstellungsverfahren noch die entstehenden Produkte sind umwelt- oder klimaschädlich, sodass grüner Wasserstoff als klimaneutral bezeichnet werden kann. Deshalb liegt hier der Fokus der Wasserstofferzeugung. Für große Mengen grünen Wasserstoffs brauchen wir deutlich mehr Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Damit grüner Wasserstoff auch wirtschaftlich konkurrenzfähig wird, sollten die Preise bei den Erneuerbaren möglichst niedrig sein. Ein wichtiger Hebel dafür wären Reformen bei Abgaben und Umlagen auf Strom. Im Moment ist grüner Wasserstoff noch nicht konkurrenzfähig. Dies wird sich aber ändern, wenn CO<sub>2</sub>-Preise steigen und Wasserstofferzeugung aus fossilen Energieträgern teurer wird.</p><p>Eingewandt wird häufig, dass Deutschland seinen Bedarf an grünem Wasserstoff nicht allein decken könne und bei der Energieversorgung auf andere Länder angewiesen sei. Das stimmt erfreulicherweise. Eine autarke Energieversorgung prägte bisher die Politik autoritärer und demokratiefeindlicher Staaten. Was wir eigentlich meinen und anstreben sollten, ist: Energieautonomie, die wir durch eine stärkere Diversifizierung unserer Energieimporte erreichen können. Bisher waren unsere Netzstabilität und Energieversorgung von französischem Atomstrom und russischem Gas abhängig. Niemand fragte, woher und unter welchen Bedingungen für Mensch und Umwelt bisher die fossilen Energieträger wie Kohle, Erdöl und Gas zu uns kamen. Für die Wasserstofferzeugung eignen sich viele sonnen- und windreiche Regionen der Welt um den Äquator (±20 Breitengrade). Die Bundesregierung hat deshalb eine staatliche Kooperationsvereinbarung mit Namibia über grünen Wasserstoff abgeschlossen. Deutschland bietet Wasserstofftechnologien an, lokale Fachkräfte werden aus- und weitergebildet, Stipendienprogramme für namibische Studierende unterstützen den Aufbau. In ersten konkreten Projekten sollen der CO<sub>2</sub>-Fußabdruck des Hafens von Walvis Bay verkleinert werden oder wasserstoffbetriebene Lastwagen, Lokomotiven und Schlepper zum Einsatz kommen. Andere wichtige Projekte setzen sich mit der Mehrwasserentsalzung und Wasserstoffproduktion auseinander. In der Machbarbarkeitsstudie spielt die Verknüpfung von sozialen, politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Faktoren eine wichtige Rolle. Nachdem Namibia seinen eigenen Bedarf an erneuerbarer Energie und grünem Wasserstoff gedeckt haben wird, ist der H<sub>2</sub>-Export bereits für 2025 vorgesehen. Weitere Wasserstoff-Partnerschaften mit anderen Ländern Afrikas und mit Australien können gelingen, wenn wir auf Augenhöhe und fairen Technologietransfer achten.</p><p>In der Agenda 2030 der Vereinten Nationen wird unter anderem eine bezahlbare, verlässliche, und nachhaltige Energieversorgung gefordert. Weltweite Wasserstoffwirtschaft kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten und würde so zu einem Schlüssel für nachhaltige Entwicklung. Diese wichtige Säule der Energiewende taugt als Energieträger und Grundstoff für industrielle Prozesse beispielsweise in der Stahl- und Chemieindustrie sowie im Schwerlast-, Flug- und Schiffsverkehr. Wir brauchen Wasserstoff, um Stickstoff zu hydrieren oder um Kohlendioxid zu Methanol umzusetzen. Heute werden bei der konventionellen Herstellung von 1 t Wasserstoff etwa 10 t Kohlendioxid emittiert. Wir brauchen also Elektrolysewasserstoff, der mit Hilfe von Strom aus Erneuerbaren Energien gewonnen wird.</p><p>Für die Energiewende benötigen wir übergreifende Konzepte, der Beitrag von Wissenschaft und Forschung ist dabei unverzichtbar. Neue, nachhaltige Technologien müssen aber auch von der Gesellschaft akzeptiert werden und die Situation von Menschen und Umwelt wirklich verbessern. Dafür braucht es politische und individuelle Änderungen und die Abkehr vom reinen Wachstumsdenken.</p><p>Der gesamte Bildungsbereich von Schule bis Ausbildung und Studium trägt ebenfalls bei: Lehrerinnen und Lehrer sollten wieder mehr Wissen vermitteln, nicht nur Konzepte, Methoden und Fertigkeiten. Kompetenz ohne Wissen gibt es nicht. Wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte, zum Beispiel Handwerker, die neue Heiztechniken (Stichwort Wärmepumpe) verstehen, einbauen und warten können. Ohne eine gute berufliche Bildung und Weiterbildung kommen wir nicht ans Ziel.</p><p>Mehr als dreißig Jahre haben wir es versäumt, die Energiewende ernsthaft in Angriff zu nehmen. Heute können wir Klimaziele nur noch erreichen, wenn wir die gesamte Klaviatur von Energie über Mobilität und Ernährung bis hin zur Produktion gleichzeitig bedienen. Wir diskutieren teure Klimaschutztechnologien lieber als preiswerte Maßnahmen zur Emissionsvermeidung umzusetzen, nur um unser verschwenderisches Verhalten nicht in Frage stellen zu müssen.</p><p>Der Streit über das Gebäudeenergiegesetz hat gezeigt, dass eine klare Mehrheit der Bevölkerung mehr Klimaschutz befürwortet, viele Menschen ihn aber für unzumutbar halten, sobald er konkret wird und eigenes Handeln verlangt. Wenn wir die gesetzten Klimaziele erreichen wollen, müssen wir aber schnellstmöglich unsere Heiztechnik umstellen. Stattdessen erschöpfen wir uns überflüssigen Neben-Debatten. Ohne jeden Zweifel brauchen wir sozialen Ausgleich für kurzfristige Härten, das Ziel sollen wir darüber nicht aus den Augen verlieren. Wir brauchen mehr Mut zum Handeln, aber auch mehr Forschergeist, wie ihn einige der Autorinnen dieser Ausgabe der Chemie in unserer Zeit bewiesen haben.</p><p>Im ersten Heft geht es rund um Aspekte des atomaren und molekularen Wasserstoffs. Müller beschreibt die Einsatzmöglichkeiten des Wasserstoffs für die Energieversorgung, industrielle Prozesse und den Verkehr. Der Königsweg ist momentan die Erzeugung des grünen Wasserstoffs aus Erneuerbaren. Dafür brauchen wir funktionstüchtige Elektrolyseure. Turek et al. beschreiben den aktuellen Stand der Elektrolysetechnologien, die Vor- und Nachteile der alkalischen, der PEM- und der Hochtemperatur-Elektrolyse. Wasserstoff kann natürlich auch mit Sonnenlicht und geeigneten Katalysatoren erzeugt werden. Schneidewind und Tausch stellen uns aktuelle Ideen der fotokatalytischen Wasserspaltung vor. Einen ersten Ansatz zur Speicherung von Wasserstoff mit flüssigen organischen Wasserstoffträgern stellen Wasserscheid et al. vor.</p><p>Weitere Methoden zur Speicherung sowie der Transport des Wasserstoffs stehen im Fokus des zweiten geplanten Themenheftes. Zunächst liefern Schüth et al. einen Überblick der physikalischen und chemischen Speichermethoden. Beller beschreibt die Funktion einer Wasserstoffbatterie, mit der drucklos Wasserstoff gespeichert und zur Nutzung wieder freigegeben wird. Wasserstoff kann auch in möglichst H-reichen Molekülen gespeichert, transportiert und wieder freigegeben werden. Besonders gut eignet sich Ammoniak für den Wasserstofftransport, denn es enthält sensationelle 17,8 Gewichtsprozent Wasserstoff. Kruth et al. diskutiert die Vorzüge des in Ammoniak gebundenen Wasserstoffs für den Transport. Die Herstellung von Ammoniak erfolgt heute fast ausschließlich über das Haber-Bosch-Verfahren bei hohen Drücken und Temperaturen und unter Einsatz von grauem Wasserstoff. Was der Einsatz von grünem Wasserstoff bringt und warum alternative Verfahren zur Ammoniakerzeugung überlegt werden sollten, erläutert Ludwig im abschließenden Beitrag.</p><p><span>Ralf Ludwig</span></p>","PeriodicalId":9911,"journal":{"name":"Chemie in Unserer Zeit","volume":"58 1","pages":"2-3"},"PeriodicalIF":0.9000,"publicationDate":"2024-02-02","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.1002/ciuz.202310021","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Chemie in Unserer Zeit","FirstCategoryId":"92","ListUrlMain":"https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/ciuz.202310021","RegionNum":4,"RegionCategory":"化学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q4","JCRName":"CHEMISTRY, MULTIDISCIPLINARY","Score":null,"Total":0}
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Abstract

In der Atmosphäre von Saturn und Jupiter regiert mit über 80 Prozent der Wasserstoff. Nicht so auf der Erde: Reiner, molekularer Wasserstoff kommt in der Erdatmosphäre kaum vor, denn die kleinsten Moleküle der Welt können von der Schwerkraft nicht festgehalten werden. Erdkruste und Erdoberfläche bestehen zu etwa 13 Prozent aus Wasserstoff, chemisch gebunden vor allem im Wasser.

Dabei ist der molekulare Wasserstoff auf der Erde ein unverzichtbares Element für die Energiewende. Wasserstoff gilt als potenziell klimaneutraler und effizienter Energieträger. Bei seiner Verbrennung entsteht lediglich Wasserdampf und es werden keine umweltschädlichen Stoffe freigesetzt. Wasserstoff ist somit ein vielversprechender und zukunftsfähiger Energieträger. Der grüne Wasserstoff ist quasi ein Goldstandard für Nachhaltigkeit. Grün nennen wir den Wasserstoff, wenn der zur Elektrolyse benötigte Strom ausschließlich aus erneuerbaren Energien gewonnen wird. Bei der Elektrolyse wird Wasser in Sauerstoff und Wasserstoff zerlegt. Weder das Herstellungsverfahren noch die entstehenden Produkte sind umwelt- oder klimaschädlich, sodass grüner Wasserstoff als klimaneutral bezeichnet werden kann. Deshalb liegt hier der Fokus der Wasserstofferzeugung. Für große Mengen grünen Wasserstoffs brauchen wir deutlich mehr Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien. Damit grüner Wasserstoff auch wirtschaftlich konkurrenzfähig wird, sollten die Preise bei den Erneuerbaren möglichst niedrig sein. Ein wichtiger Hebel dafür wären Reformen bei Abgaben und Umlagen auf Strom. Im Moment ist grüner Wasserstoff noch nicht konkurrenzfähig. Dies wird sich aber ändern, wenn CO2-Preise steigen und Wasserstofferzeugung aus fossilen Energieträgern teurer wird.

Eingewandt wird häufig, dass Deutschland seinen Bedarf an grünem Wasserstoff nicht allein decken könne und bei der Energieversorgung auf andere Länder angewiesen sei. Das stimmt erfreulicherweise. Eine autarke Energieversorgung prägte bisher die Politik autoritärer und demokratiefeindlicher Staaten. Was wir eigentlich meinen und anstreben sollten, ist: Energieautonomie, die wir durch eine stärkere Diversifizierung unserer Energieimporte erreichen können. Bisher waren unsere Netzstabilität und Energieversorgung von französischem Atomstrom und russischem Gas abhängig. Niemand fragte, woher und unter welchen Bedingungen für Mensch und Umwelt bisher die fossilen Energieträger wie Kohle, Erdöl und Gas zu uns kamen. Für die Wasserstofferzeugung eignen sich viele sonnen- und windreiche Regionen der Welt um den Äquator (±20 Breitengrade). Die Bundesregierung hat deshalb eine staatliche Kooperationsvereinbarung mit Namibia über grünen Wasserstoff abgeschlossen. Deutschland bietet Wasserstofftechnologien an, lokale Fachkräfte werden aus- und weitergebildet, Stipendienprogramme für namibische Studierende unterstützen den Aufbau. In ersten konkreten Projekten sollen der CO2-Fußabdruck des Hafens von Walvis Bay verkleinert werden oder wasserstoffbetriebene Lastwagen, Lokomotiven und Schlepper zum Einsatz kommen. Andere wichtige Projekte setzen sich mit der Mehrwasserentsalzung und Wasserstoffproduktion auseinander. In der Machbarbarkeitsstudie spielt die Verknüpfung von sozialen, politischen, wirtschaftlichen und ökologischen Faktoren eine wichtige Rolle. Nachdem Namibia seinen eigenen Bedarf an erneuerbarer Energie und grünem Wasserstoff gedeckt haben wird, ist der H2-Export bereits für 2025 vorgesehen. Weitere Wasserstoff-Partnerschaften mit anderen Ländern Afrikas und mit Australien können gelingen, wenn wir auf Augenhöhe und fairen Technologietransfer achten.

In der Agenda 2030 der Vereinten Nationen wird unter anderem eine bezahlbare, verlässliche, und nachhaltige Energieversorgung gefordert. Weltweite Wasserstoffwirtschaft kann dazu einen wichtigen Beitrag leisten und würde so zu einem Schlüssel für nachhaltige Entwicklung. Diese wichtige Säule der Energiewende taugt als Energieträger und Grundstoff für industrielle Prozesse beispielsweise in der Stahl- und Chemieindustrie sowie im Schwerlast-, Flug- und Schiffsverkehr. Wir brauchen Wasserstoff, um Stickstoff zu hydrieren oder um Kohlendioxid zu Methanol umzusetzen. Heute werden bei der konventionellen Herstellung von 1 t Wasserstoff etwa 10 t Kohlendioxid emittiert. Wir brauchen also Elektrolysewasserstoff, der mit Hilfe von Strom aus Erneuerbaren Energien gewonnen wird.

Für die Energiewende benötigen wir übergreifende Konzepte, der Beitrag von Wissenschaft und Forschung ist dabei unverzichtbar. Neue, nachhaltige Technologien müssen aber auch von der Gesellschaft akzeptiert werden und die Situation von Menschen und Umwelt wirklich verbessern. Dafür braucht es politische und individuelle Änderungen und die Abkehr vom reinen Wachstumsdenken.

Der gesamte Bildungsbereich von Schule bis Ausbildung und Studium trägt ebenfalls bei: Lehrerinnen und Lehrer sollten wieder mehr Wissen vermitteln, nicht nur Konzepte, Methoden und Fertigkeiten. Kompetenz ohne Wissen gibt es nicht. Wir brauchen gut ausgebildete Fachkräfte, zum Beispiel Handwerker, die neue Heiztechniken (Stichwort Wärmepumpe) verstehen, einbauen und warten können. Ohne eine gute berufliche Bildung und Weiterbildung kommen wir nicht ans Ziel.

Mehr als dreißig Jahre haben wir es versäumt, die Energiewende ernsthaft in Angriff zu nehmen. Heute können wir Klimaziele nur noch erreichen, wenn wir die gesamte Klaviatur von Energie über Mobilität und Ernährung bis hin zur Produktion gleichzeitig bedienen. Wir diskutieren teure Klimaschutztechnologien lieber als preiswerte Maßnahmen zur Emissionsvermeidung umzusetzen, nur um unser verschwenderisches Verhalten nicht in Frage stellen zu müssen.

Der Streit über das Gebäudeenergiegesetz hat gezeigt, dass eine klare Mehrheit der Bevölkerung mehr Klimaschutz befürwortet, viele Menschen ihn aber für unzumutbar halten, sobald er konkret wird und eigenes Handeln verlangt. Wenn wir die gesetzten Klimaziele erreichen wollen, müssen wir aber schnellstmöglich unsere Heiztechnik umstellen. Stattdessen erschöpfen wir uns überflüssigen Neben-Debatten. Ohne jeden Zweifel brauchen wir sozialen Ausgleich für kurzfristige Härten, das Ziel sollen wir darüber nicht aus den Augen verlieren. Wir brauchen mehr Mut zum Handeln, aber auch mehr Forschergeist, wie ihn einige der Autorinnen dieser Ausgabe der Chemie in unserer Zeit bewiesen haben.

Im ersten Heft geht es rund um Aspekte des atomaren und molekularen Wasserstoffs. Müller beschreibt die Einsatzmöglichkeiten des Wasserstoffs für die Energieversorgung, industrielle Prozesse und den Verkehr. Der Königsweg ist momentan die Erzeugung des grünen Wasserstoffs aus Erneuerbaren. Dafür brauchen wir funktionstüchtige Elektrolyseure. Turek et al. beschreiben den aktuellen Stand der Elektrolysetechnologien, die Vor- und Nachteile der alkalischen, der PEM- und der Hochtemperatur-Elektrolyse. Wasserstoff kann natürlich auch mit Sonnenlicht und geeigneten Katalysatoren erzeugt werden. Schneidewind und Tausch stellen uns aktuelle Ideen der fotokatalytischen Wasserspaltung vor. Einen ersten Ansatz zur Speicherung von Wasserstoff mit flüssigen organischen Wasserstoffträgern stellen Wasserscheid et al. vor.

Weitere Methoden zur Speicherung sowie der Transport des Wasserstoffs stehen im Fokus des zweiten geplanten Themenheftes. Zunächst liefern Schüth et al. einen Überblick der physikalischen und chemischen Speichermethoden. Beller beschreibt die Funktion einer Wasserstoffbatterie, mit der drucklos Wasserstoff gespeichert und zur Nutzung wieder freigegeben wird. Wasserstoff kann auch in möglichst H-reichen Molekülen gespeichert, transportiert und wieder freigegeben werden. Besonders gut eignet sich Ammoniak für den Wasserstofftransport, denn es enthält sensationelle 17,8 Gewichtsprozent Wasserstoff. Kruth et al. diskutiert die Vorzüge des in Ammoniak gebundenen Wasserstoffs für den Transport. Die Herstellung von Ammoniak erfolgt heute fast ausschließlich über das Haber-Bosch-Verfahren bei hohen Drücken und Temperaturen und unter Einsatz von grauem Wasserstoff. Was der Einsatz von grünem Wasserstoff bringt und warum alternative Verfahren zur Ammoniakerzeugung überlegt werden sollten, erläutert Ludwig im abschließenden Beitrag.

Ralf Ludwig

氢--能源转型不可或缺的元素
在土星和木星的大气层中,氢占 80% 以上。地球上的情况却并非如此:地球大气中几乎不存在纯粹的分子氢,因为世界上最小的分子无法被重力固定。地壳和地表由大约 13% 的氢组成,主要与水发生化学结合,地球上的分子氢是能源转换不可或缺的元素。氢被认为是一种潜在的气候中和高效能源。氢燃烧时只产生水蒸气,不会释放对环境有害的物质。因此,氢是一种前景广阔的可持续能源。绿色氢气是一种可持续发展的黄金标准。当电解所需的电力完全来自可再生能源时,我们就称之为绿色氢气。在电解过程中,水被分解成氧气和氢气。生产过程和产生的产品都不会对环境或气候造成危害,这意味着绿色氢气可以说是气候中性的。这也是氢气生产集中在这里的原因。要想大量生产绿色氢气,我们需要更多的可再生能源发电。为了使绿色氢气具有经济竞争力,可再生能源的价格应尽可能低。电费和附加费的改革将是实现这一目标的重要手段。目前,绿色氢气还不具备竞争力。然而,当二氧化碳价格上涨,化石燃料制氢成本增加时,这种情况就会发生变化。 经常有人说,德国自身无法满足对绿色氢气的需求,只能依赖其他国家提供能源。幸运的是,事实的确如此。迄今为止,自给自足的能源供应一直是专制和反民主国家的政策特点。实际上,我们的意思是能源自主,也应该努力实现能源自主,我们可以通过提高能源进口的多样化程度来实现能源自主。迄今为止,我们的电网稳定和能源供应一直依赖于法国的核能和俄罗斯的天然气。没有人问煤炭、石油和天然气等化石燃料从何而来,在何种条件下对人类和环境造成影响。世界上许多赤道(±20 度纬度)附近阳光充足、多风的地区都适合制氢。因此,德国政府与纳米比亚签订了一项关于绿色氢的国家合作协议。德国提供制氢技术,对当地专家进行培训和深造,并为纳米比亚学生提供奖学金计划,以支持发展。首批具体项目旨在减少沃尔维斯湾港口的碳足迹,或使用氢动力货车、机车和拖船。其他重要项目的重点是海水淡化和氢气生产。社会、政治、经济和环境因素的结合在可行性研究中发挥着重要作用。在纳米比亚满足了自身对可再生能源和绿色氢气的需求后,氢气出口已计划在 2025 年进行。联合国《2030 年议程》呼吁提供负担得起的、可靠的和可持续的能源供应,如果我们重视平等和公平的技术转让,与其他非洲国家和澳大利亚建立更多的氢伙伴关系就能取得成功。全球氢经济可以为此做出重要贡献,从而成为可持续发展的关键。作为能源转型的重要支柱,氢气既可以作为能源,也可以作为工业流程的基本材料,例如用于钢铁和化工行业以及重型货物运输、航空和海运。我们需要氢气来氢化氮气或将二氧化碳转化为甲醇。如今,传统生产 1 吨氢气会排放约 10 吨二氧化碳。因此,我们需要电解氢气,利用可再生能源发电。我们需要全面的能源转型概念,科学和研究的贡献不可或缺。然而,新的、可持续的技术也必须为社会所接受,并真正改善人类和环境的状况。这需要政治和个人的变革,需要摒弃纯粹的增长思维,整个教育部门,从学校到职业培训和高等教育,也要发挥作用:教师应该教授更多的知识,而不仅仅是概念、方法和技能。没有知识就没有能力。
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Chemie in Unserer Zeit
Chemie in Unserer Zeit 化学-化学综合
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期刊介绍: Chemie in unserer Zeit informiert zuverlässig über aktuelle Entwicklungen aus der Chemie und ihren Nachbardisziplinen. Der Leser erhält spannende Einblicke in alle Bereiche dieser zukunftsträchtigen Wissenschaft, dabei werden auch komplexe Sachverhalte verständlich aufbereitet. Namhafte Experten bringen Neuentwicklungen von großer Tragweite näher - farbig illustriert und leserfreundlich präsentiert. Von wissenschaftlichen Übersichten, studienbegleitenden Materialien, nachvollziehbaren Experimenten bis hin zu brisanten Themen aus Umweltchemie und aktueller gesellschaftlicher Diskussion. Übersichtsartikel und abwechslungsreiche Rubriken vermitteln Fachwissen auf unterhaltsame Art und geben eine Hilfe bei der Orientierung im Fachgebiet.
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