Zwischen guten Absichten und ausbleibendem Erfolg. Ambivalenzen in der Online-Berichterstattung deutscher Tageszeitungen über die UN-Friedensmission MINUSMA
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Abstract
Der Beitrag untersucht am Beispiel der Online-Berichterstattung zweier deutscher Tageszeitungen das journalistische Framing der Friedensmission MINUSMA. Grundlage ist ein 148 Berichte umfassendes Sample, in dem mithilfe einer qualitativ-induktiven, multimodalen Framing-Analyse vier verschiedene Frames beschrieben werden konnten: Verantwortung, Konflikt, Heldentat und Sicherheitsrisiko. Diese Frames beleuchten den Einsatz aus eher politischer oder militärischer Perspektive und lenken den Fokus dabei entweder verstärkt auf positive oder negative Aspekte. Im Zentrum dieses Beitrags steht die Frage inwiefern ambivalente Perspektiven auf die Beteiligung des Bundeswehreinsatzes in drei unterschiedlichen Zeiträumen – der Entscheidung für ein erweitertes Mandat, der fortschreitenden Einsatzdauer und dem Beschluss, das Mandat vorzeitig zu beenden – aufgegriffen werden. Die Analyse zeigt, dass während des politischen Entscheidungsfindungsprozesses kontroverse Standpunkte tendenziell eher reflektiert werden als nach der Entscheidungsfindung: So wurde MINUSMA nach der Mandatierung 2015 vorwiegend positiv geframed, nach dem Beschluss eines vorzeitigen Abzugs (Mitte 2023) allerdings deutet bislang vieles auf ein vorwiegend negatives Framing hin.