{"title":"Eine zentrale Frage zur Komplementärmedizin: Gibt es in der Natur außer den physikalischen Grundkräften noch weitere Kräfte?","authors":"H. Kiene, H. J. Hamre","doi":"10.1159/000534899","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Hintergrund: In der Integration von konventioneller und komplementärer Medizin spiegelt sich der Methodenpluralismus der Wissenschaft. Die Ontologien vieler komplementärmedizinischer Systeme liegen allerdings außerhalb der Erklärbarkeit durch die Kräfte der Physik. Eine zentrale Frage ist deshalb: Gibt es Kräfte in der Natur, die eine materielle Wirkung haben, deren Ursprung aber nicht in Atomen oder Molekülen und in diesem Sinne nicht in der Materie liegt? Zusammenfassung: Die Annahme, dass in der Natur keine anderen als die mit Atomen und Molekülen assoziierten physikalischen Kräfte existent und wirksam seien, ist wissenschaftlich nicht begründet. Beispielsweise ist die Bildung und Erhaltung der funktionsfähigen Gestalt von Organismen nicht durch molekulare Prozesse (z.B. von der DNA zur RNA und weiter zu Aminosäuren und Proteinen) erklärbar. Die Prozesse auf jeder strukturellen Ebene – von den Molekülen, Organellen, Zellen, Organen bis hinauf zum Gesamtorganismus – sind in Hinblick auf die Bildung der funktionsfähigen Gestalt der jeweils nächsthöheren Ebene gesteuert. Für diese Gestaltbildung gibt es spezifische Kräfte, die systematisch erforscht werden können. Ihre Existenz impliziert eine erweiterte Konzeption von Materie. Diese Gestalt-bildenden Kräfte und dieses erweiterte Konzept von Materie sind relevant für die wissenschaftliche Erfassung komplementärmedizinischer Systeme. Zentrale Aussagen:In der Natur sind außer den physikalischen Kräften noch weitere spezifische Kräfte wirksam, beispielsweise bei der Bildung und Erhaltung der funktionsfähigen Gestalt von Organismen. Diese Kräfte können systematisch erforscht werden. Die Existenz dieser Kräfte impliziert eine erweitere Konzeption von Materie. Diese Kräfte und das erweiterte Materiekonzept sind relevant für die wissenschaftliche Erfassung komplementärmedizinischer Systeme, beispielsweise der Homöopathie.","PeriodicalId":10541,"journal":{"name":"Complementary Medicine Research","volume":null,"pages":null},"PeriodicalIF":1.1000,"publicationDate":"2023-12-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Complementary Medicine Research","FirstCategoryId":"3","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1159/000534899","RegionNum":4,"RegionCategory":"医学","ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"Q3","JCRName":"INTEGRATIVE & COMPLEMENTARY MEDICINE","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Hintergrund: In der Integration von konventioneller und komplementärer Medizin spiegelt sich der Methodenpluralismus der Wissenschaft. Die Ontologien vieler komplementärmedizinischer Systeme liegen allerdings außerhalb der Erklärbarkeit durch die Kräfte der Physik. Eine zentrale Frage ist deshalb: Gibt es Kräfte in der Natur, die eine materielle Wirkung haben, deren Ursprung aber nicht in Atomen oder Molekülen und in diesem Sinne nicht in der Materie liegt? Zusammenfassung: Die Annahme, dass in der Natur keine anderen als die mit Atomen und Molekülen assoziierten physikalischen Kräfte existent und wirksam seien, ist wissenschaftlich nicht begründet. Beispielsweise ist die Bildung und Erhaltung der funktionsfähigen Gestalt von Organismen nicht durch molekulare Prozesse (z.B. von der DNA zur RNA und weiter zu Aminosäuren und Proteinen) erklärbar. Die Prozesse auf jeder strukturellen Ebene – von den Molekülen, Organellen, Zellen, Organen bis hinauf zum Gesamtorganismus – sind in Hinblick auf die Bildung der funktionsfähigen Gestalt der jeweils nächsthöheren Ebene gesteuert. Für diese Gestaltbildung gibt es spezifische Kräfte, die systematisch erforscht werden können. Ihre Existenz impliziert eine erweiterte Konzeption von Materie. Diese Gestalt-bildenden Kräfte und dieses erweiterte Konzept von Materie sind relevant für die wissenschaftliche Erfassung komplementärmedizinischer Systeme. Zentrale Aussagen:In der Natur sind außer den physikalischen Kräften noch weitere spezifische Kräfte wirksam, beispielsweise bei der Bildung und Erhaltung der funktionsfähigen Gestalt von Organismen. Diese Kräfte können systematisch erforscht werden. Die Existenz dieser Kräfte impliziert eine erweitere Konzeption von Materie. Diese Kräfte und das erweiterte Materiekonzept sind relevant für die wissenschaftliche Erfassung komplementärmedizinischer Systeme, beispielsweise der Homöopathie.
背景:传统医学与补充医学的融合反映了科学方法的多元化。然而,许多补充医学体系的本体论并不属于物理学力量所能解释的范畴。因此,一个核心问题是:自然界中是否存在具有物质效应的力,但其起源不在原子或分子中,在这个意义上也不在物质中?小结:认为除了与原子和分子相关的力之外,自然界中不存在其他物理力并对自然界有效的假设是没有科学依据的。例如,生物体功能形式的形成和维持不能用分子过程(如从 DNA 到 RNA,再到氨基酸和蛋白质)来解释。从分子、细胞器、细胞、器官到整个生物体,每个结构层次的过程都受控于下一更高层次功能形态的形成。对于这种形状的形成,可以系统地研究一些特定的力量。它们的存在意味着物质概念的扩展。这些形状形成的力量和这种扩展的物质概念与科学理解辅助医疗系统息息相关。中心论点:在自然界中,除了物理力之外,还有其他特定的力在起作用,例如在生物体功能形态的形成和维持过程中。可以对这些力量进行系统研究。这些力的存在意味着更广泛的物质概念。这些力和扩展的物质概念与科学理解顺势疗法等辅助医疗系统息息相关。
期刊介绍:
Aims and Scope
''Complementary Medicine Research'' is an international journal that aims to bridge the gap between conventional medicine and complementary/alternative medicine (CAM) on a sound scientific basis, promoting their mutual integration. Accordingly, experts of both conventional medicine and CAM medicine cooperate on the journal‘s editorial board, which accepts papers only after a rigorous peer-review process in order to maintain a high standard of scientific quality.
Spectrum of ''Complementary Medicine Research'':
- Review and Original Articles, Case Reports and Essays regarding complementary practice and methods
- Journal Club: Analysis and discussion of internationally published articles in complementary medicine
- Editorials of leading experts in complementary medicine
- Questions of complementary patient-centered care
- Education in complementary medicine
- Reports on important meetings and conferences
- Society Bulletins of Schweizerische Medizinische Gesellschaft für Phytotherapie (SMGP) and Deutsche Gesellschaft für Naturheilkunde
Bibliographic Details
Complementary Medicine Research
Journal Abbreviation: Complement Med Res
ISSN: 2504-2092 (Print)
e-ISSN: 2504-2106 (Online)
DOI: 10.1159/issn.2504-2092
www.karger.com/CMR