Michael Buerke, Matthias Janusch, Stefan Dimitrov, Priyanka Böttger, Henning Lemm
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Abstract
Zusammenfassung Thorakale Schmerzen sind eine der häufigsten Ursachen für die Vorstellung von Patienten beim Notdienst und in der zentralen Notaufnahme. Bei kardialen Ursachen müssen die Patienten häufig stationär aufgenommen werden. In der kardiovaskulären Notfallmedizin ist es wichtig, dass der Notfallmediziner Patienten entsprechend einordnet und das Risikoprofil der Patienten erfasst, da ca. 10–30% der Fälle mit thorakalen Beschwerden ein akutes Koronarsyndrom (ACS) haben. Das Elektrokardiogramm und die Werte des hochsensitiven (hs) Troponins bei Aufnahme und im Verlauf nach 1 h und/oder 2 h sind für die Diagnose eines Myokardinfarkts zwingend erforderlich. Dies kann in Chest Pain Units (CPU), in der Notaufnahme oder separat standardisiert durchgeführt werden. Bei konventioneller Versorgung (ohne CPU-SOP) besteht ein nicht zu vernachlässigendes Risiko, dass 2–10% der Anginapatienten mit (sub-)akutem Myokardinfarkt fälschlicherweise nach Hause entlassen werden. Diese unzureichende Versorgung der ACS-Patienten geht mit langfristig erhöhten Kosten und dem Risiko einer Klage wegen fahrlässiger medizinischer Behandlung einher. Die Chest Pain Units (CPU) wurden vor ca. 2 Jahrzehnten in der Notfallversorgung in Deutschland eingeführt. Ziel war es, die Versorgung der Patienten zu verbessern, bei den Ärzten mehr Aufmerksamkeit zu erreichen, die Anzahl unnötiger Aufnahmen und Eingriffe zu reduzieren und dadurch die entstehenden Kosten zu senken. Dieses Ziel wird durch die Verwendung von Diagnoseprotokollen, Zeitvorgaben zur Versorgung, standardisierte Abläufe auch für Patienten mit thorakalen Beschwerden und anderen Diagnosen, vereinheitlichte Therapien und qualifizierte CPU-Mitarbeitern realisiert.