{"title":"Dynamische Fähigkeiten in emergenten Medientechnologiemärkten","authors":"Christian Zabel, Daniel O’Brien, Jonathan Natzel","doi":"10.15358/1613-0669-2023-2-17","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Dynamische Fähigkeiten (‚Dynamic Capabilities‘) ermöglichen es Firmen, sich auf den Wandel in ihrer Unternehmensumwelt einzustellen. In sich schnell verändernden Umfeldern – wie z. B. in emergenten Medientechnologiemärkten – ist dabei das ‚Sensing‘, also das Erkennen von unternehmerischen Chancen, von großer Bedeutung. Anhand von 14 in Deutschland tätigen Virtual-Reality-Unternehmen wird explorativ untersucht, wie in einem besonders vagen Umfeld – dem Metaverse – die Routinen und Prozesse zur Chancenerkennung gestaltet sind. Auf Basis von 25 Interviews mit kaufmännischen und technischen Entscheidern betrachten wir zudem den Einfluss von Ressourcen/Unternehmensgröße und Geschäftsmodell auf diese Routinen. Die Studie zeigt, dass die Firmen angesichts der hohen Komplexität des Umfelds auf Bricolage-Verhalten zurückgreifen, also mit limitierten Ressourcen flexibel agieren. Soziale Screening-Routinen (wie der Austausch mit anderen Marktteilnehmern und sogar Wettbewerbern) helfen hier, schwer zugängliches (Markt-) Wissen zu erschließen. Durch Routinen wie Experimentieren und Co-Creation (mit Kunden, Lieferanten und sogar Wettbewerbern) kann (vor allem technisches) Wissen generiert und genutzt werden. Die stark kommerziell getriebene Chancenerkennung ist dabei eng mit dynamischen Fähigkeiten zur Chancenergreifung (‚Seizing‘) verknüpft.","PeriodicalId":500953,"journal":{"name":"Medien-Wirtschaft","volume":"10 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2023-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Medien-Wirtschaft","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.15358/1613-0669-2023-2-17","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Dynamische Fähigkeiten (‚Dynamic Capabilities‘) ermöglichen es Firmen, sich auf den Wandel in ihrer Unternehmensumwelt einzustellen. In sich schnell verändernden Umfeldern – wie z. B. in emergenten Medientechnologiemärkten – ist dabei das ‚Sensing‘, also das Erkennen von unternehmerischen Chancen, von großer Bedeutung. Anhand von 14 in Deutschland tätigen Virtual-Reality-Unternehmen wird explorativ untersucht, wie in einem besonders vagen Umfeld – dem Metaverse – die Routinen und Prozesse zur Chancenerkennung gestaltet sind. Auf Basis von 25 Interviews mit kaufmännischen und technischen Entscheidern betrachten wir zudem den Einfluss von Ressourcen/Unternehmensgröße und Geschäftsmodell auf diese Routinen. Die Studie zeigt, dass die Firmen angesichts der hohen Komplexität des Umfelds auf Bricolage-Verhalten zurückgreifen, also mit limitierten Ressourcen flexibel agieren. Soziale Screening-Routinen (wie der Austausch mit anderen Marktteilnehmern und sogar Wettbewerbern) helfen hier, schwer zugängliches (Markt-) Wissen zu erschließen. Durch Routinen wie Experimentieren und Co-Creation (mit Kunden, Lieferanten und sogar Wettbewerbern) kann (vor allem technisches) Wissen generiert und genutzt werden. Die stark kommerziell getriebene Chancenerkennung ist dabei eng mit dynamischen Fähigkeiten zur Chancenergreifung (‚Seizing‘) verknüpft.