Patellofemorale Symptomatiken können meist schon durch eine detaillierte Anamnese von anderen Kniegelenksbeschwerden abgegrenzt werden. Schmerzen und Funktionsstörungen sind zentrale Symptome und sollten gezielt bezüglich Qualität, Lokalisation und Verlauf differenziert werden. Bei einer systematisch durchgeführten Anamnese können validierte Patientenfragebögen hilfreich sein, z. B. Kujala-Score, BPI 2.0, Knee Injury and Osteoarthritis Outcome Score (KOOS), International Knee Documentation Committee (IKDC) 2000, visuelle Analogskala (VAS) Schmerz. Von Bedeutung für die weitere Diagnostik und Therapie sind aber auch die medizinische Vorgeschichte, Lebensumstände, Belastungssituationen und Erwartungshaltung des Patienten. Eine weitere spezifische Anamnese kann hinweisend auf spezielle Krankheitsbilder sein. So wird eine patellofemorale Instabilität häufig als solche erkannt, wobei Differenzialdiagnosen (hypermobiler einklemmender Außenmeniskus – Ereignis in tiefer Beugung, chronische Instabilität des vorderen Kreuzbands – klinische Untersuchung) beachtet werden müssen. Sehr unterschiedlich kann dagegen die Anamnese bei patellofemoralen Knorpelschäden ausfallen. Zu finden sind hier starke Schmerzen bei mittelgradigem bis hin zur Schmerzfreiheit bei starkem Substanzverlust. Ansatztendinopathien treten häufig nach Stoßbelastungen auf, sollten erkannt und konsequent behandelt werden, um Chronifizierungen vorzubeugen. Unspezifische patellofemorale Schmerzen treten oft bilateral auf und lassen sich morphologisch bei blandem bildgebendem Befund nicht eindeutig zuordnen. Hier sind Verlegenheitsdiagnosen (z. B. Plica-Syndrom) zu vermeiden.