{"title":"Lichtmikroskopische Untersuchungen am Uterus von Kühen mit Torsio uteri um 360°","authors":"C. Klein, A. Wehrend","doi":"10.1055/s-0037-1621082","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Ziel: Histologische Darstellung der Gewebsveränderungen am Uterus bei Kühen mit Torsio uteri um 360°. Material und Methode: Im Rahmen einer Sectio caesarea wurde von drei Kühen mit einerTorsio uteri um 360° sowie von drei Tieren ohne Torsio uteri, bei denen die Operation wegen eines relativ zu großen Kalbes durchgeführt werden musste, Uterusgewebe entnommen und nach HE-Färbung lichtmikroskopisch untersucht. Ergebnisse: Beiden Kühen mit Torsio uteri zeigte sich im Vergleich zu Tieren ohne Gebärmutterdrehung eine Zunahme der Uteruswandstärke. Die statistische Analyse ergab dabei einen hochsignifikanten Unterschied in der Breite der Lamina propria mucosae, des Stratum musculare longitudinale und circulare (p < 0,0001). Des Weiteren waren die Gefäße des Stratum vasculosum im Vergleich zu Tieren ohne Torsio uteri massiv dilatiert und es lag ein hochgradiges Ödem der bindegewebigen Anteile des Stratum vasculosum vor, das sich auf dieinder äußeren Längsmuskelschicht lokalisierten Bindegewebszügefortsetzte. Bei Tieren mit Drehung der Gebärmutter bestand eine vollständige Ablösung des Oberflächenepithels. Bei beiden Gruppen konnten Bakterien in den Gewebeschnitten und eine Infiltration der Lamina propria mucosae mit neutrophilen Granulozyten beobachtet werden. Klinische Relevanz: Die Veränderungen der Uteruswand erklären die schwierige Adaptation der Hysterotomiewunde bei Tieren nach Torsio uteri. Darüber hinaus stellen sie eine mögliche Erklärung fürdie verringerte Fruchtbarkeit bei Kühen nach hochgradiger Torsion des Uterus dar.","PeriodicalId":326229,"journal":{"name":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","volume":"53 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"4","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0037-1621082","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung: Ziel: Histologische Darstellung der Gewebsveränderungen am Uterus bei Kühen mit Torsio uteri um 360°. Material und Methode: Im Rahmen einer Sectio caesarea wurde von drei Kühen mit einerTorsio uteri um 360° sowie von drei Tieren ohne Torsio uteri, bei denen die Operation wegen eines relativ zu großen Kalbes durchgeführt werden musste, Uterusgewebe entnommen und nach HE-Färbung lichtmikroskopisch untersucht. Ergebnisse: Beiden Kühen mit Torsio uteri zeigte sich im Vergleich zu Tieren ohne Gebärmutterdrehung eine Zunahme der Uteruswandstärke. Die statistische Analyse ergab dabei einen hochsignifikanten Unterschied in der Breite der Lamina propria mucosae, des Stratum musculare longitudinale und circulare (p < 0,0001). Des Weiteren waren die Gefäße des Stratum vasculosum im Vergleich zu Tieren ohne Torsio uteri massiv dilatiert und es lag ein hochgradiges Ödem der bindegewebigen Anteile des Stratum vasculosum vor, das sich auf dieinder äußeren Längsmuskelschicht lokalisierten Bindegewebszügefortsetzte. Bei Tieren mit Drehung der Gebärmutter bestand eine vollständige Ablösung des Oberflächenepithels. Bei beiden Gruppen konnten Bakterien in den Gewebeschnitten und eine Infiltration der Lamina propria mucosae mit neutrophilen Granulozyten beobachtet werden. Klinische Relevanz: Die Veränderungen der Uteruswand erklären die schwierige Adaptation der Hysterotomiewunde bei Tieren nach Torsio uteri. Darüber hinaus stellen sie eine mögliche Erklärung fürdie verringerte Fruchtbarkeit bei Kühen nach hochgradiger Torsion des Uterus dar.