Röntgenausbruch im Zentrum der Milchstraße

A. Eckart
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Abstract

Kürzlich gelang es amerikanischen Astrophysikern, mithilfe des Röntgen-Satelliten Chandra ein plötzliches Ansteigen von Röntgenstrahlung der Energie 2–8 keV im Zentrum der Milchstraße zu beobachten [1]. Dieser Strahlungsausbruch unterstützt die Vermutung, dass sich im Zentrum der Milchstraße ein super-massives Schwarzes Loch (massive black hole; MBH) befindet. Schon seit Anfang der 60er Jahre vermutet man, dass die Radioquelle Sagittarius A* (SgrA*) im Zentrum unserer Milchstraße mit einem solchen MBH assoziiert ist. In einer Entfernung von 8 kpc weist diese Quelle, in der Radiostrahlung durch beschleunigte Elektronen entsteht (Synchrotronstrahlung), einen Durchmesser von weniger als 1,5 × 1011 m (das entspricht dem Abstand Erde-Sonne) und eine nicht messbare Eigenbewegung von weniger als 20 km/s auf. Das heißt: Sie ist sehr kompakt und besitzt im Vergleich zu den sie umgebenden Sternen eine sehr große Masse. Die Helligkeit bezieht SgrA* vermutlich durch das „Aufsaugen“ von Materie (Akkretion). Dabei wird in sehr effizienter Form Gravitationsenergie in Strahlungsenergie umgewandelt. Die Analyse stellarer Eigenbewegungen in unmittelbarer Nähe von SgrA* sowie der Nachweis von Bahnkrümmungen für die innersten Sterne lässt auf eine Masse von etwa 3 Millionen Sonnenmassen (M ) schließen [2]. Bei einer Dichte größer als 4 × 1012 M pc–3 kann diese Masse nur in Form eines Schwarzen Lochs vorliegen.1) Die trotz dieser Massenanhäufung geringe Leuchtkraft ergab bisher ein Szenario, in dem ein Schwarzes Loch zwar vorhanden ist, sich jedoch in einer extrem ruhigen Phase befindet. Dies entweder weil die gegenwärtige Akkretionsrate zu gering oder die Akkretion selbst extrem strahlungsineffizient ist. Theoretische Modelle, die die bisherigen Messungen erklären, sind in einem kürzlich erschienenen Übersichtsartikel zusammengefasst [3]. SgrA* ist bisher nur eindeutig im Röntgenund Radiobereich nachgewiesen worden. Eine FourierAnalyse der z. T. 100%-igen Variation der Radioflussdichte der vergangenen 20 Jahre hat eine 106-tägige Quasiperiodizität ergeben [4]. Im Röntgenbereich wurde mit dem Chandra-Satelliten zum ersten mal im September 1999 eine Quelle nachgewiesen, deren Position innerhalb der Messfehler ( 0,35") mit der von SgrA* übereinstimmt und daher mit ihr identifiziert wurde [5]. Wie im Radiobereich erwartet man auch im Röntgenlicht messbare Schwankungen in der Strahlungsleistung. Während der Messung 1999 zeigte SgrA* eine nur unscheinbare Flussdichteerhöhung geringer Signifikanz. Dieser Befund hat sich nun bei einer zweiten Beobachtung im Oktober 2000 dramatisch geändert. Während dieser 10-
你又要失控了
最近,美国天体物理学家利用x光卫星钱德拉,从银河系中心探测到x光射线的突然增加。这些辐射可能加剧了我们的猜测黑洞在银河系中心处于MBH) .自20世纪60年代初以来,人们一直认为在我们的银河中心,Sagittarius A* (SgrA)有一个类似的合成容器。在距离8中共指示这些泉水Radiostrahlung加速电子中(Synchrotronstrahlung),直径不超过1×1011米(相当于距离Erde-Sonne)和一些不可Eigenbewegung不到20公里/ s .换而言之,贝壳排列得很结实,比它所围绕的其他恒星要复杂得多。亮度可能是SgrA*通过“吸收”物质得到的。引力被转化成辐射能量对于SgrA*附近的行星和恒星轨道弯曲的证据,分析了太阳质量约三百万颗(M)。以密度大于4×1012 M pc-3这团只能在形状黑泊vorliegen.1)尽管Massenanhäufung低亮度显示黑洞里的故事情节固然存在,但处在一个非常安静的阶段.这部分是因为现有的投注率太低,或者因为投注率本身极具辐射效率。在一篇最近的概览文章中总结了迄今为止解释它们的理论模型[3]。SgrA*迄今只确定了x光和放射范围。周期理论说明了过去20年来放射密度达100%的变化,这些周期规定了106天遵守这些周期。在x光区,自1999年9月以来,最先由chandraa卫星提供的线源(0.35)符合SgrA*的描述,因此得到确认(5)。如射频一样,应当能在x光照射下对辐射输出产生可测量的变化。1999年量度以后,SgrA*证明空洞的气压升高并不重要。这是2000年10月第二次观测结果。这10个人
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