{"title":"Über die Intermedialität von Ethik und Algorithmus. Ein Beitrag zur mathematisch-politischen Kontur der Algorithmenethik","authors":"A. Günter","doi":"10.5771/9783748905158-173","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Sofern Algorithmen als Mengen-Mathematik Verallgemeinerungsprozesse steuern, haben sie ein politisches Profil. Algorithmen müssen Viele(s), also Pluralität organisieren, und das außerdem in Form von Relationen und den diversen Funktionen, in denen „Mengen“ nicht nur definiert, sondern auch miteinander kooperiert werden. Wenn es sich bei den Signifikaten von Algorithmen explizit um Menschen, ihre Individualität und Pluralität handelt, steigert sich die ethische Herausforderung. Gerade die humane Dimension zeigt an, wie sehr die Algorithmenpraxis, ihre gesellschaftspolitischen Herausforderungen mit den Aufgaben von Ethik korrespondiert. Das Verständnis von Algorithmen steht in Wechselbeziehung mit dem von Philosophie, Ethik und Politik. Der Beitrag entfaltet diese Zirkularität, angefangen mit der Konturierung der politischen und ethischen Dimension, die algorithmischen Verfahrensweisen innewohnt. Sinnbild für diese Gemeinsamkeit ist ein diverses Verständnis des Gleichheitszeichens. Eine Kontur der Algorithmenethik soll umrissen werden, die verdeutlicht, dass es bei dieser Diskussion über Ethik um mehr als um eine Anwendungsethik geht. Sie führt mitten hinein in die Kritik der Ontologie.2 Für die Kommunikationsund Medienethik bietet eine solche Reflexion die Möglichkeit, die divergierende Medialität verschiedener Zahlenverständnisse, ihre kommunikativen und ethischen Herausforderungen und ihre Alternativen in den Blick zu bekommen. Dies bildet eine Voraussetzung dafür, Phänomenen wie der Digitalität mit einem stimmigen ethischen Theoriedesign zu","PeriodicalId":431613,"journal":{"name":"Kommunikations- und Medienethik reloaded?","volume":"105 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Kommunikations- und Medienethik reloaded?","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/9783748905158-173","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Sofern Algorithmen als Mengen-Mathematik Verallgemeinerungsprozesse steuern, haben sie ein politisches Profil. Algorithmen müssen Viele(s), also Pluralität organisieren, und das außerdem in Form von Relationen und den diversen Funktionen, in denen „Mengen“ nicht nur definiert, sondern auch miteinander kooperiert werden. Wenn es sich bei den Signifikaten von Algorithmen explizit um Menschen, ihre Individualität und Pluralität handelt, steigert sich die ethische Herausforderung. Gerade die humane Dimension zeigt an, wie sehr die Algorithmenpraxis, ihre gesellschaftspolitischen Herausforderungen mit den Aufgaben von Ethik korrespondiert. Das Verständnis von Algorithmen steht in Wechselbeziehung mit dem von Philosophie, Ethik und Politik. Der Beitrag entfaltet diese Zirkularität, angefangen mit der Konturierung der politischen und ethischen Dimension, die algorithmischen Verfahrensweisen innewohnt. Sinnbild für diese Gemeinsamkeit ist ein diverses Verständnis des Gleichheitszeichens. Eine Kontur der Algorithmenethik soll umrissen werden, die verdeutlicht, dass es bei dieser Diskussion über Ethik um mehr als um eine Anwendungsethik geht. Sie führt mitten hinein in die Kritik der Ontologie.2 Für die Kommunikationsund Medienethik bietet eine solche Reflexion die Möglichkeit, die divergierende Medialität verschiedener Zahlenverständnisse, ihre kommunikativen und ethischen Herausforderungen und ihre Alternativen in den Blick zu bekommen. Dies bildet eine Voraussetzung dafür, Phänomenen wie der Digitalität mit einem stimmigen ethischen Theoriedesign zu