{"title":"Das Potential von Mind Body Medicine in der Onkologie","authors":"P. Voiss, C. Witt","doi":"10.1159/000493313","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"«Was kann ich selber tun, um meinen Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen?» fragen Patienten nicht selten ihre behandelnden Onkologen und hoffen auf Rat. Umfragen zufolge nutzt ca. die Hälfte der Krebspatienten Komplementärmedizin [1] und drei Viertel der Patientinnen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom interessieren sich für Komplementärmedizin [2]. Der Sammelbegriff «Komplementärmedizin» schließt eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahren ein, die üblicherweise nicht zur Schulmedizin gerechnet [3] und zusätzlich zur antitumoralen Therapie eingesetzt werden. Daten aus dem amerikanischen nationalen Krebsregister zeigten, dass eine Anwendung anstelle von antitumoraler Therapie mit höherer Sterblichkeit einherging (Hazard Ratio 2,50 [4]) und dass auch die ergänzende Nutzung von «nicht-evidenzbasierte Krebstherapien, die durch nichtmedizinisches Personal verabreicht wurden» negative Folgen haben kann. Wegen einer schlechteren Adhärenz bei den onkologischen Therapien war die 5-Jahres-Überlebensrate 4% niedriger [5]. Zwar nutzten nur 0,01% der Patienten diese nicht-evidenzbasierten Therapien, die negativen Folgen unterstreichen jedoch, wie wichtig eine Integration des Themas Komplementärmedizin in die onkologische Therapie ist. Zudem wurde in einer deutschlandweiten Umfrage mit 700 Brustkrebspatientinnen am häufigsten der Wunsch nach einer «integrativen» Behandlung geäußert [6]. Dem trägt das aus den USA stammende Konzept einer Integrativen Onkologie (Box 1) Rechnung, die sich darum be-","PeriodicalId":351794,"journal":{"name":"Karger Kompass Onkologie","volume":"291 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2018-11-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Karger Kompass Onkologie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1159/000493313","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
«Was kann ich selber tun, um meinen Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen?» fragen Patienten nicht selten ihre behandelnden Onkologen und hoffen auf Rat. Umfragen zufolge nutzt ca. die Hälfte der Krebspatienten Komplementärmedizin [1] und drei Viertel der Patientinnen mit fortgeschrittenem Mammakarzinom interessieren sich für Komplementärmedizin [2]. Der Sammelbegriff «Komplementärmedizin» schließt eine Vielzahl unterschiedlicher Verfahren ein, die üblicherweise nicht zur Schulmedizin gerechnet [3] und zusätzlich zur antitumoralen Therapie eingesetzt werden. Daten aus dem amerikanischen nationalen Krebsregister zeigten, dass eine Anwendung anstelle von antitumoraler Therapie mit höherer Sterblichkeit einherging (Hazard Ratio 2,50 [4]) und dass auch die ergänzende Nutzung von «nicht-evidenzbasierte Krebstherapien, die durch nichtmedizinisches Personal verabreicht wurden» negative Folgen haben kann. Wegen einer schlechteren Adhärenz bei den onkologischen Therapien war die 5-Jahres-Überlebensrate 4% niedriger [5]. Zwar nutzten nur 0,01% der Patienten diese nicht-evidenzbasierten Therapien, die negativen Folgen unterstreichen jedoch, wie wichtig eine Integration des Themas Komplementärmedizin in die onkologische Therapie ist. Zudem wurde in einer deutschlandweiten Umfrage mit 700 Brustkrebspatientinnen am häufigsten der Wunsch nach einer «integrativen» Behandlung geäußert [6]. Dem trägt das aus den USA stammende Konzept einer Integrativen Onkologie (Box 1) Rechnung, die sich darum be-