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Abstract
Zusammenfassung In der Debatte um Möglichkeiten von kritischen Gesellschaftsanalysen, namentlich von einer Soziologie der Kritik, die sich von kritischer Soziologie abgrenzt, fehlen methodologische und methodische Reflexionen. Solche zeigen, dass weder theoretische Kritikperspektiven einfach angewendet noch kritische Maßstäbe empirisch bloß aufgelesen werden können. Im ersten, konzeptuellen Teil des Beitrags werden der falschen Konfrontation eine prozedurale Perspektive entgegengesetzt, das Verhältnis von Nähe und Distanz zwischen der Soziologie und den von ihr erforschten Akteuren genauer untersucht sowie unterschiedliche Typen von Kritik benannt. Im zweiten Teil wird an empirischen Beispielen demonstriert, wie Soziolog/innen bei ihren Fallrekonstruktionen eine Position als Kritiker/innen einnehmen. Dabei werden sowohl Kritiken der Akteure aufgegriffen als auch deren Positionierungen kritisch analysiert – und beides wird als fallbezogen miteinander verwobene Kritikkonstellationen reflektiert. Resümiert wird, inwiefern sich kritische Analysen letztlich auf soziologische Verfahrensweisen stützen können müssen.