{"title":"Vom Beleg zur Selbstreferenz – Die Funktionen der (Wieder-)Erzählung von Tarquinius und den sibyllinischen Büchern","authors":"C. Neumann","doi":"10.5771/9783956505140-97","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Warum wird eine Geschichte wiedererzählt und was ist dabei die Absicht des wiedererzählenden Autors? Solange die ursprüngliche Version der Erzählung noch verfügbar ist, kann die reine Informationsweitergabe nur schwerlich als Grund geltend gemacht werden. Wenn es aber ausschließlich auf den Unterhaltungswert ankommt, wäre eine dem Leser noch nicht bekannte Geschichte durch ihren Neuheitscharakter wohl geeigneter als eine Wiedererzählung. Es ist also anzunehmen, dass der jeweilige Autor mit seiner Wiedererzählung eine andere als eine der genannten Absichten verfolgt. Die möglichen Funktionen einer Wiedererzählung sollen daher den Untersuchungsgegenstand des vorliegenden Beitrags darstellen. Als Grundlage eignet sich die Erzählung über den legendären König Tarquinius Superbus2 und die sibyllinischen Bücher3, die von verschiedenen Autoren zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Kontexten behandelt wurde. Hierbei ist darauf hinzuweisen, dass das Konzept der Wiedererzählung bislang kaum Einzug in die literaturwissenschaftlichen Disziplinen gehalten hat4 und dass die vorliegende Untersuchung daher die Ergiebigkeit dieses Ansatzes für die Klassische Philologie auf den Prüfstand stellen soll.","PeriodicalId":242261,"journal":{"name":"Renarrativierung in der Vormoderne","volume":"12 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Renarrativierung in der Vormoderne","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/9783956505140-97","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Warum wird eine Geschichte wiedererzählt und was ist dabei die Absicht des wiedererzählenden Autors? Solange die ursprüngliche Version der Erzählung noch verfügbar ist, kann die reine Informationsweitergabe nur schwerlich als Grund geltend gemacht werden. Wenn es aber ausschließlich auf den Unterhaltungswert ankommt, wäre eine dem Leser noch nicht bekannte Geschichte durch ihren Neuheitscharakter wohl geeigneter als eine Wiedererzählung. Es ist also anzunehmen, dass der jeweilige Autor mit seiner Wiedererzählung eine andere als eine der genannten Absichten verfolgt. Die möglichen Funktionen einer Wiedererzählung sollen daher den Untersuchungsgegenstand des vorliegenden Beitrags darstellen. Als Grundlage eignet sich die Erzählung über den legendären König Tarquinius Superbus2 und die sibyllinischen Bücher3, die von verschiedenen Autoren zu verschiedenen Zeiten und in verschiedenen Kontexten behandelt wurde. Hierbei ist darauf hinzuweisen, dass das Konzept der Wiedererzählung bislang kaum Einzug in die literaturwissenschaftlichen Disziplinen gehalten hat4 und dass die vorliegende Untersuchung daher die Ergiebigkeit dieses Ansatzes für die Klassische Philologie auf den Prüfstand stellen soll.