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Abstract
Nun ist unser Körper hygienisch rein, wie steht es aber um unser Innenleben? Ich meine, eine neue Revolution steht an, die mit der Hygienerevolution vergleichbar ist: allgemeine geistige Hygiene. Wenn sich jemand nicht wäscht, riecht man das, jedenfalls nach ein bis zwei Tagen. Wenn jemand seinen Geist nicht putzt, riechen wir das dummerweise nicht – nicht mal bei uns selbst! Nun ist unser Geist aber mindestens ebenso wichtig wie der Körper, und, wie uns die Psychosomatik gelehrt hat, nicht selten auch Quell heikler körperlicher Probleme, aber auf jeden Fall Grund gesellschaftlicher Übel. Eine Hygiene des Geistes würde vermutlich genauso weitreichende Effekte haben wie Virchows physische Hygienerevolution. Die alte Pali-Sprache hat dafür sogar einen technischen Begriff: dhyana. Die ersten deutschen Indologen übersetzten das mit Meditation. Aber eigentlich heißt der Begriff Kultur des Bewusstseins oder Kultivierung des Geistes [2]. Damit ist gemeint: Genauso wie um unseren Körper und seine Reinlichkeit sollten wir uns um unseren Geist bemühen. Durch tägliches Saubermachen. Meditation, also ca. 20 bis 30 Minu-