{"title":"Arbeitsplatz und Suizidrisiko – Möglichkeiten der Prävention","authors":"K. Lukaschek, J. Baumert, K. Ladwig","doi":"10.1055/s-0041-111557","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Der Suizid ist ein multifaktorielles Geschehen, zu dem auch aversive Bedingungen am Arbeitsplatz sowie eine hohe berufliche Belastung beitragen können. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass Berufsgruppen mit leichtem Zugang zu Suizidmitteln (Medikamente, Waffen) einerseits und einem hohen Stressfaktor andererseits ein besonders hohes Risiko für Suizid haben. Insbesondere medizinische Berufe, waffentragende Berufe (Polizei, Militär), Banker sowie Land- und Forstwirte haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein erhöhtes Suizidrisiko. Suizidpräventionsprogramme am Arbeitsplatz bestehen hauptsächlich aus Ausbildung und Training des einzelnen Mitarbeiters wie auch der Führungsebene, um das Wissen über Suizid und dessen Risikofaktoren zu vertiefen, dem Unterstützen eines sozialen Netzwerkes unter den Angestellten, der Kooperation von internen und externen Ressourcen, z. B. durch enge Zusammenarbeit zwischen Betriebsärzten, Allgemeinärzten und/oder Spezialisten, Screening nach und Hilfsangebote für Risikopersonen sowie dem Erschweren des Zugangs zu Suizidmitteln. Es bedarf weiterer Forschung, um berufsspezifische Risikofaktoren zu verstehen und Programme zu entwickeln, die in die Arbeitswelt integriert werden könnten.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"4 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2016-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0041-111557","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Der Suizid ist ein multifaktorielles Geschehen, zu dem auch aversive Bedingungen am Arbeitsplatz sowie eine hohe berufliche Belastung beitragen können. Im Allgemeinen geht man davon aus, dass Berufsgruppen mit leichtem Zugang zu Suizidmitteln (Medikamente, Waffen) einerseits und einem hohen Stressfaktor andererseits ein besonders hohes Risiko für Suizid haben. Insbesondere medizinische Berufe, waffentragende Berufe (Polizei, Militär), Banker sowie Land- und Forstwirte haben im Vergleich zur Allgemeinbevölkerung ein erhöhtes Suizidrisiko. Suizidpräventionsprogramme am Arbeitsplatz bestehen hauptsächlich aus Ausbildung und Training des einzelnen Mitarbeiters wie auch der Führungsebene, um das Wissen über Suizid und dessen Risikofaktoren zu vertiefen, dem Unterstützen eines sozialen Netzwerkes unter den Angestellten, der Kooperation von internen und externen Ressourcen, z. B. durch enge Zusammenarbeit zwischen Betriebsärzten, Allgemeinärzten und/oder Spezialisten, Screening nach und Hilfsangebote für Risikopersonen sowie dem Erschweren des Zugangs zu Suizidmitteln. Es bedarf weiterer Forschung, um berufsspezifische Risikofaktoren zu verstehen und Programme zu entwickeln, die in die Arbeitswelt integriert werden könnten.