Playmobil

Aleta-Amirée Von Holzen
{"title":"Playmobil","authors":"Aleta-Amirée Von Holzen","doi":"10.54717/kidsmedia.9.2.2019.3","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Insbesondere bei global tätigen Spielwarenproduzenten ist eine zunehmende Tendenz zu beobachten, figürliches Spielzeug mit einer Erzählung zu verknüpfen. Dies geschieht nebst dem Design über zusätzliche Informationen (zu Charaktereigenschaften etc.) bzw. einer „back story“ (Katrijna Heljakka), die mit dem Spielzeug mitgeliefert und oft erweitert über verschiedenste Kanäle verbreitet werden. Das Miniatur-Spielsystem Playmobil ist da keine Ausnahme, handelt es sich doch um ein Rollenspiel, dem als solches Narrativität eingeschrieben ist. Vor allem mit den ‚abenteuerlichen‘ Spielwelten nimmt Playmobil die Genresettings des populären fiktionalen Erzählens auf, oft beruht die einer Spielwelt inhärente Handlung auf einem Konflikt (z. B. Ritter – Raubritter). In jüngster Zeit werden die Spielwelten-Neuheiten nun mit deutlich detaillierteren „back stories“ ausgestattet, was sich auch in der Zusammensetzung der Sets zeigt. Seit 2011 erscheinen als Promotion-Artikel jährlich ein bis zwei Animationskurzfilme, die jeweils eine Themenwelt narrativ bespielen. Die 16 bisherigen Filme widmen sich auffälligerweise vor allem genrebasierten und fantastikaffinen Welten und unterliegen dabei offensichtlich einem Gebot der (angenommenen) ‚Kindgemässheit‘: Ihre Narrationen kennzeichnet eine ,kalkulierte Einfachheit‘, wie sie Maria Lypp für Kinderliteratur beschreibt. Diese dient der Komplexitätsreduzierung und übernimmt eine Brückenfunktion zwischen den erwachsenen Autor*innen und den Leser*innen von Kinderliteratur (und -medien). Die Miniaturisierung als eine Vereinfachungsmöglichkeit der Welt wirkt als Basis der Spielwaren und folglich auch der Kurzfilme, indem etwa die Figurenanzahl und die Handlungsorte sehr überschaubar sind. Interessanterweise widersprechen die Filme daher in gewisser Weise den – von den nicht selten waffenstarrenden Spielwelten her zu erwartenden – Genrekonventionen. So werden grosse Schlachten vermieden und stattdessen ‚kreativere‘ Konfliktösungen erzählt. Potenziell Verstörendes (Spuk- und Schreckgestalten bzw. -situationen) wird abgemildert oder positiviert. Im Gegenzug sind nicht die strahlenden Held*innen die Protagonist*innen, sondern oft etwas unsichere, zaghafte und immer wieder frappant tollpatschige Figuren, die sich gut mit humoristischen Einsprengseln verbinden lassen. Gerade aus den Beschränkungen, die das Bestreben nach zweifelsfrei ‚kindgerechter‘, ‚einfacher‘ Unterhaltung den Narrationen auferlegt, schöpfen diese ein beachtliches Potenzial für erzählerische Varianz; als Interpretationen und Adaptionen typischer Genrestories zeichnet die Animationskurzfilme daher ein eigener Playmobil-‚Touch‘ aus. ","PeriodicalId":106402,"journal":{"name":"kids+media : Zeitschrift für Kinder- und Jugendmedienforschung","volume":"1 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2019-09-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"kids+media : Zeitschrift für Kinder- und Jugendmedienforschung","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.54717/kidsmedia.9.2.2019.3","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 1

Abstract

Insbesondere bei global tätigen Spielwarenproduzenten ist eine zunehmende Tendenz zu beobachten, figürliches Spielzeug mit einer Erzählung zu verknüpfen. Dies geschieht nebst dem Design über zusätzliche Informationen (zu Charaktereigenschaften etc.) bzw. einer „back story“ (Katrijna Heljakka), die mit dem Spielzeug mitgeliefert und oft erweitert über verschiedenste Kanäle verbreitet werden. Das Miniatur-Spielsystem Playmobil ist da keine Ausnahme, handelt es sich doch um ein Rollenspiel, dem als solches Narrativität eingeschrieben ist. Vor allem mit den ‚abenteuerlichen‘ Spielwelten nimmt Playmobil die Genresettings des populären fiktionalen Erzählens auf, oft beruht die einer Spielwelt inhärente Handlung auf einem Konflikt (z. B. Ritter – Raubritter). In jüngster Zeit werden die Spielwelten-Neuheiten nun mit deutlich detaillierteren „back stories“ ausgestattet, was sich auch in der Zusammensetzung der Sets zeigt. Seit 2011 erscheinen als Promotion-Artikel jährlich ein bis zwei Animationskurzfilme, die jeweils eine Themenwelt narrativ bespielen. Die 16 bisherigen Filme widmen sich auffälligerweise vor allem genrebasierten und fantastikaffinen Welten und unterliegen dabei offensichtlich einem Gebot der (angenommenen) ‚Kindgemässheit‘: Ihre Narrationen kennzeichnet eine ,kalkulierte Einfachheit‘, wie sie Maria Lypp für Kinderliteratur beschreibt. Diese dient der Komplexitätsreduzierung und übernimmt eine Brückenfunktion zwischen den erwachsenen Autor*innen und den Leser*innen von Kinderliteratur (und -medien). Die Miniaturisierung als eine Vereinfachungsmöglichkeit der Welt wirkt als Basis der Spielwaren und folglich auch der Kurzfilme, indem etwa die Figurenanzahl und die Handlungsorte sehr überschaubar sind. Interessanterweise widersprechen die Filme daher in gewisser Weise den – von den nicht selten waffenstarrenden Spielwelten her zu erwartenden – Genrekonventionen. So werden grosse Schlachten vermieden und stattdessen ‚kreativere‘ Konfliktösungen erzählt. Potenziell Verstörendes (Spuk- und Schreckgestalten bzw. -situationen) wird abgemildert oder positiviert. Im Gegenzug sind nicht die strahlenden Held*innen die Protagonist*innen, sondern oft etwas unsichere, zaghafte und immer wieder frappant tollpatschige Figuren, die sich gut mit humoristischen Einsprengseln verbinden lassen. Gerade aus den Beschränkungen, die das Bestreben nach zweifelsfrei ‚kindgerechter‘, ‚einfacher‘ Unterhaltung den Narrationen auferlegt, schöpfen diese ein beachtliches Potenzial für erzählerische Varianz; als Interpretationen und Adaptionen typischer Genrestories zeichnet die Animationskurzfilme daher ein eigener Playmobil-‚Touch‘ aus. 
Playmobil
特别在全球玩具生产商,你可以看到一个越来越倾向于把具件玩具和故事联系起来的趋势。这,加上额外的信息(性格特征等)和“故事”(Katrijna Heljakka),它们随玩具供给并且经常通过不同的渠道进行推广。微缩版游戏机也不例外它是角色游戏知道吗?主要是非‚冒险性,沉醉于游戏世界正在Playmobil的Genresettings的fiktionalen处,往往基于一个跟对手的内在冲突,该行为(例如骑士Raubritter)) . .近年来,创意部的背景资料从各曲目组的组合中都为你带来了详细的细节。自2011年以来,每年出版一两部动画短片,讲述同一个主题的叙事。迄今共有16个电影,auffälligerweise主要致力于genrebasierten fantastikaffinen世界和明显的其实是一个命令(通过)‚Kindgemässheit”:其Narrationen标志,沟通简洁,玛利亚Lypp为Kinderliteratur .描述这种音乐能够减轻复杂性,并在成人作家(以及儿童文学)内部和读者之间起到桥梁的作用。微缩式微是世上的简化,经常只是玩具,也就是短片的基座,因为计算机的数量和动作都很容易控制。有趣的是,这样,这些电影在某种程度上与经常看枪的游戏世界预期的故事大相径庭。这样会避免大的战役而‚创造性”Konfliktösungen告诉.潜在的干扰(闹情绪、惊吓或情况)能中和或正等。作为回应,主角们并不是万人迷(主人公),他们常常是一些不安的,些微的,娇小又张狂的刚从内在的限制后,毫无疑问‚体恤‚简单解释一下娱乐Narrationen实施中获得这些潜力的感受多样性;储存作为诠释的典型的Genrestories画因此Animationskurzfilme单独的Playmobil‚色彩说——从.
本文章由计算机程序翻译,如有差异,请以英文原文为准。
求助全文
约1分钟内获得全文 求助全文
来源期刊
自引率
0.00%
发文量
0
×
引用
GB/T 7714-2015
复制
MLA
复制
APA
复制
导出至
BibTeX EndNote RefMan NoteFirst NoteExpress
×
提示
您的信息不完整,为了账户安全,请先补充。
现在去补充
×
提示
您因"违规操作"
具体请查看互助需知
我知道了
×
提示
确定
请完成安全验证×
copy
已复制链接
快去分享给好友吧!
我知道了
右上角分享
点击右上角分享
0
联系我们:info@booksci.cn Book学术提供免费学术资源搜索服务,方便国内外学者检索中英文文献。致力于提供最便捷和优质的服务体验。 Copyright © 2023 布克学术 All rights reserved.
京ICP备2023020795号-1
ghs 京公网安备 11010802042870号
Book学术文献互助
Book学术文献互助群
群 号:481959085
Book学术官方微信