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Abstract
Norbert Winter: Nach ca. 14-jähriger Auseinandersetzung mit dem Thema Boger könnte ich heute jede Menge Gründe nennen – aber in Wirklichkeit ist mein Interesse durch eine Art Resonanz bedingt, die ich lange Zeit selbst nicht begriffen hatte. Die enorme Bandbreite von größter Detailtreue und der mitunter atemberaubenden Reduktion komplexer Sachverhalte auf wenige Worte – dies übte früh eine Faszination auf mich aus. Diese eher dumpfe Faszination bekam Nahrung, als eine Kollegin Unterlagen aus dem indischen „Institute of Clinical Research“ mitbrachte, die erste Einblicke ermöglichten. Und bei tieferer Beschäftigung mit diesem Thema ergab sich eine Sicht auf das weite Feld der Homöopathie, die meinen Veranlagungen und Interessen sehr entgegenkam. Da mir – gerade in der Homöopathie – in einem gesteigerten Personenkult das Risiko von Verklärungen und Idealisierungen als ein großes Problem erscheint, suchte ich natürlich immer auch in anderen Richtungen weiter, fand meinen persönlichen Zugang zu den Gegebenheiten der Praxis aber immer wieder am deutlichsten in der Literatur Bogers und seinem Umfeld gespiegelt. Ich begriff allmählich, dass der schädlichste Personenkult darin besteht, einen Autor als neutrale Instanz von allgemeiner Gültigkeit aufzufassen – und nicht als Menschen aus Fleisch und Blut zu sehen. Wichtig ist mir dabei, dass es um Resonanz geht– und dass nicht die Aussage impliziert wird: Boger kann’s am besten. Wer war Cyrus Maxwell Boger und welche Rolle spielten er und seine Biografie für die Entwicklung der Homöopathie?