{"title":"Extrakorporale Photophorese als neue Option für die Behandlung der immunvermittelten Enteritis durch Checkpoint-Inhibitor-Therapie","authors":"B. Bengsch","doi":"10.1159/000507308","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Bei einem 29-jährigen Patienten traten während der Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren aufgrund eines metastasierten Melanoms mehrere immunvermittelte Nebenwirkungen (iNW) auf. Einige der iNW (Dermatitis, Thyreoiditis, Hepatitis) sprachen auf eine Kortisontherapie und das Absetzen der Immuntherapie an. Auch die Enteritis zeigte mäßiges Ansprechen auf die Behandlung mit Glukokortikoiden und der zweimaligen Gabe von Anti-TNF-Antikörpern und besserte sich nach Cyclosporingabe zunächst, trat jedoch nach Dosisreduktion unter fortgesetzter Cyclosporintherapie wieder auf. Es wurde daher entschieden, den Patienten mit einer extrakorporalen Photopherese (ECP) zu behandeln. Bei dieser Therapie werden Leukozyten des Patienten extrakorporal mit einem UV-Sensitizer beladen, dann mit UV-Licht bestrahlt und anschließend reinfundiert. Nach Beginn der ECP kam es rasch zu einem Ansprechen des Patienten mit Sistieren der schweren Durchfälle. Die begleitende immunsuppressive Therapie wurde daher zeitnah ausgeschlichen, während die Behandlung mit ECP erst alle 2 Wochen, dann alle 4 Wochen fortgeführt wurde. Bei weiter gutem Ansprechen wurde die Behandlung nach 8 Monaten beendet. Der Patient wurde im Verlauf nicht weiter mit einer Immuntherapie behandelt.","PeriodicalId":333153,"journal":{"name":"Karger Kompass Autoimmun","volume":"143 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Karger Kompass Autoimmun","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1159/000507308","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Bei einem 29-jährigen Patienten traten während der Therapie mit Checkpoint-Inhibitoren aufgrund eines metastasierten Melanoms mehrere immunvermittelte Nebenwirkungen (iNW) auf. Einige der iNW (Dermatitis, Thyreoiditis, Hepatitis) sprachen auf eine Kortisontherapie und das Absetzen der Immuntherapie an. Auch die Enteritis zeigte mäßiges Ansprechen auf die Behandlung mit Glukokortikoiden und der zweimaligen Gabe von Anti-TNF-Antikörpern und besserte sich nach Cyclosporingabe zunächst, trat jedoch nach Dosisreduktion unter fortgesetzter Cyclosporintherapie wieder auf. Es wurde daher entschieden, den Patienten mit einer extrakorporalen Photopherese (ECP) zu behandeln. Bei dieser Therapie werden Leukozyten des Patienten extrakorporal mit einem UV-Sensitizer beladen, dann mit UV-Licht bestrahlt und anschließend reinfundiert. Nach Beginn der ECP kam es rasch zu einem Ansprechen des Patienten mit Sistieren der schweren Durchfälle. Die begleitende immunsuppressive Therapie wurde daher zeitnah ausgeschlichen, während die Behandlung mit ECP erst alle 2 Wochen, dann alle 4 Wochen fortgeführt wurde. Bei weiter gutem Ansprechen wurde die Behandlung nach 8 Monaten beendet. Der Patient wurde im Verlauf nicht weiter mit einer Immuntherapie behandelt.