{"title":"Von zwîv(e)l(e)n zu zweifeln","authors":"E. Schmitt","doi":"10.1515/jbgsg-2019-0006","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Abstract Dieser Beitrag untersucht die Variation von Verben mit zweisilbigem Stamm auf l im Infinitiv zwischen voller Form (zweifelen), Synkope in der ersten Schwa-Silbe (zweiflen) und Synkope in der zweiten Schwa-Silbe (zweifeln) anhand von Korpusuntersuchungen im Referenzkorpus Mittelhochdeutsch sowie im Deutschen Textarchiv. Es zeigt sich, dass Verben mit zweisilbigem Stamm ein niederfrequentes Phänomen darstellen. Die volle Form überwiegt im Mittelhochdeutschen deutlich, während sie im Frühneuhochdeutschen von der Synkope in der zweiten Schwa-Silbe abgelöst wurde. Synkopen in der ersten Schwa-Silbe lassen sich – konform mit dem Silbenkontaktgesetz – vornehmlich im 17. und frühen 18. Jahrhundert systematisch für Verben beobachten, deren erste Stammsilbe auf Nasal oder vokalisiertem r endet.","PeriodicalId":113388,"journal":{"name":"Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte","volume":"10 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2019-08-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Jahrbuch für Germanistische Sprachgeschichte","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/jbgsg-2019-0006","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Abstract Dieser Beitrag untersucht die Variation von Verben mit zweisilbigem Stamm auf l im Infinitiv zwischen voller Form (zweifelen), Synkope in der ersten Schwa-Silbe (zweiflen) und Synkope in der zweiten Schwa-Silbe (zweifeln) anhand von Korpusuntersuchungen im Referenzkorpus Mittelhochdeutsch sowie im Deutschen Textarchiv. Es zeigt sich, dass Verben mit zweisilbigem Stamm ein niederfrequentes Phänomen darstellen. Die volle Form überwiegt im Mittelhochdeutschen deutlich, während sie im Frühneuhochdeutschen von der Synkope in der zweiten Schwa-Silbe abgelöst wurde. Synkopen in der ersten Schwa-Silbe lassen sich – konform mit dem Silbenkontaktgesetz – vornehmlich im 17. und frühen 18. Jahrhundert systematisch für Verben beobachten, deren erste Stammsilbe auf Nasal oder vokalisiertem r endet.