{"title":"Neue agonistische Inschriften aus Syedra","authors":"Nurgül Saraçoğlu","doi":"10.36991/philia.202109","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Agonistische Texte nehmen innerhalb des Inschriftenmaterials der westkilikischen Stadt Syedra einen bedeutenden Platz ein. Zu den bereits bekannten 21 Texten treten fünf neue Inschriften hinzu, die über Athleten, Stifter und Agonotheten Auskunft geben. Es handelt sich in allen Texten um Ehrungen für siegreiche Athleten, die auf Statuensockeln aus Kalkstein angebracht sind. Nr. 1 erwähnt den Ringkämpfer Aur. Dionysios, der während der Agonothesie des Kalliklianos Rufinianos Poteitos in der Klasse der Männer den Ringkampf der Tydianischen Spiele gewann. Die Ehrungen Nr. 2 und 3 stammen von der themis der La(o)dike, die unter den Agonen Syedras das höchste Ansehen besaß und auswärtige Sportler anzog. Nr. 2 erwähnt einen Ringer aus Side und stammt wahrscheinlich von der 4. Austragung der Spiele, denen als Agonothet der bereits bekannte Aur. Menandrianos Theophilos vorstand. Nr. 3 gehört zu derselben Austragung und nennt als Sieger den Syedrenser Aur. Konon, der in der Klasse der Knaben den Faustkampf gewann. Bermerkenswerterweise ist der Name des Agonotheten hier nur unvollständig eingemeißelt worden. In diesem Zusammenhang wird die Frage, ob die Stifterin des Agons mit Volussia Laodike, die in Syedra mit ihrem Ehemann Q. Tineius Sacerdos (cos. 158) die Musonischen Spiele subventionierten, identisch ist, diskutiert. Nr. 4 gilt dem jungen Faustkämpfer Aur. Gaianus Nere(us) mit dem Aliasnamen Satyros, der in einem nicht identifizierbaren Agon gewann. Nr. 5 ehrt einen anonymen Sportler und ist die einzige agonistische Inschrift, die im Territorium der Stadt entdeckt wurde. Sie ist in einer byzantinischen Brücke über den Sapadere verbaut und war wahrscheinlich ursprünglich in einer der Landgemeinden Syedras in der Nähe des Fundorts aufgestellt. Der Stifter des Agons (Aur. Zoilos Chrestos) diente zugleich auch als Agonothet. In diesem Zusammenhang werden die vier bereits bekannten Siegerehrungen dieses Agons, die in der Stadtmauer verbaut waren, revidiert.","PeriodicalId":163792,"journal":{"name":"Journal of Philia","volume":"48 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2021-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Journal of Philia","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.36991/philia.202109","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Agonistische Texte nehmen innerhalb des Inschriftenmaterials der westkilikischen Stadt Syedra einen bedeutenden Platz ein. Zu den bereits bekannten 21 Texten treten fünf neue Inschriften hinzu, die über Athleten, Stifter und Agonotheten Auskunft geben. Es handelt sich in allen Texten um Ehrungen für siegreiche Athleten, die auf Statuensockeln aus Kalkstein angebracht sind. Nr. 1 erwähnt den Ringkämpfer Aur. Dionysios, der während der Agonothesie des Kalliklianos Rufinianos Poteitos in der Klasse der Männer den Ringkampf der Tydianischen Spiele gewann. Die Ehrungen Nr. 2 und 3 stammen von der themis der La(o)dike, die unter den Agonen Syedras das höchste Ansehen besaß und auswärtige Sportler anzog. Nr. 2 erwähnt einen Ringer aus Side und stammt wahrscheinlich von der 4. Austragung der Spiele, denen als Agonothet der bereits bekannte Aur. Menandrianos Theophilos vorstand. Nr. 3 gehört zu derselben Austragung und nennt als Sieger den Syedrenser Aur. Konon, der in der Klasse der Knaben den Faustkampf gewann. Bermerkenswerterweise ist der Name des Agonotheten hier nur unvollständig eingemeißelt worden. In diesem Zusammenhang wird die Frage, ob die Stifterin des Agons mit Volussia Laodike, die in Syedra mit ihrem Ehemann Q. Tineius Sacerdos (cos. 158) die Musonischen Spiele subventionierten, identisch ist, diskutiert. Nr. 4 gilt dem jungen Faustkämpfer Aur. Gaianus Nere(us) mit dem Aliasnamen Satyros, der in einem nicht identifizierbaren Agon gewann. Nr. 5 ehrt einen anonymen Sportler und ist die einzige agonistische Inschrift, die im Territorium der Stadt entdeckt wurde. Sie ist in einer byzantinischen Brücke über den Sapadere verbaut und war wahrscheinlich ursprünglich in einer der Landgemeinden Syedras in der Nähe des Fundorts aufgestellt. Der Stifter des Agons (Aur. Zoilos Chrestos) diente zugleich auch als Agonothet. In diesem Zusammenhang werden die vier bereits bekannten Siegerehrungen dieses Agons, die in der Stadtmauer verbaut waren, revidiert.