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Abstract
Das Thema „Religionsfreiheit im öffentlichen Dienst“ wird seit Jahren zumeist an der Sichtbarkeit der islamischen Religion, damit aber am Kopftuch,2 das von muslimischen Frauen getragen wird, festgemacht.3 Selten hat ein Kleidungsstück so viele Debatten ausgelöst wie das muslimische Kopftuch. Es werden verschiedenste Diskussionen über die Bedeutung des Kopftuchs geführt und es wird erwogen, ob es eine Möglichkeit gibt, das Tragen des Kopftuchs im öffentlichen Dienst zu verbieten. Ein Grund für die unzähligen Diskussionen mit den unterschiedlichsten Ansichten ist, dass vielfach Unsicherheit darüber herrscht, wofür das Kopftuch steht und was die muslimischen Frauen, die es tragen, damit aussagen wollen. Zum einen wird die Meinung vertreten, dass mit dem Tragen des Kopftuchs beabsichtigt wird, sich offensichtlich von der westlichen Kultur abzugrenzen und somit zu provozieren. Zum anderen wird mit dem Kopftuch eine gewisse Sympathie für den politischen Islamismus oder gar eine Zugehörigkeit zu einer der islamisch-fundamentalistischen Gruppen in Verbindung gebracht.4 Zudem wird das Kopftuch häufig zum Symbol der Unterdrückung der Frau erklärt.5 Die Studie „Muslimisches Leben in Deutschland“ hat mittels einer Befragung festgestellt, dass über 90 % der Kopftuchträgerinnen angaben, dass sie das Kopftuch aus religiösen Gründen tragen. 43 % der Frauen gaben an, dass das Kopftuch Sicherheit vermittelt und 36 % tragen es, um als Musli1