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Abstract
Indem alle Erzählinstanzen als unzuverlässige Erzählinstanzen konzipiert sind, wird in multiperspektivisch erzählenden Jugendromanen ein Bewusstsein der Unmöglichkeit eines eindeutigen Zugriffes auf Welt für die Leserschaft sichtbar gemacht. In Where I Belong (2010) wird am Beispiel des Wortes Somalia gezeigt, wie sich Betrachtungen von Welt und Aussagen über Welt im Sinne poststrukturalistischer Zeichentheorie in individuelle Signifikatenketten auflösen müssen. Der Roman verdeutlicht so, dass Ideen von Wahrheit und Essenz und somit auch Ideen von Authentizität keine erreichbaren Grössen sind. How it Went Down (2014) nutzt das multiperspektivische Erzählen, um Weltwahrnehmung als abhängig von den eigenen Ideologien zu präsentieren. Unzuverlässiges Erzählen wird dabei vor allem als unzuverlässiges Sehen herausgearbeitet, bei dem sich die eigenen Motivationen und Vorurteile zwischen Welt und Subjekt schieben. Welt kann nur als individuell interpretierte Welt verarbeitet werden. Die Romane regen die Leserschaft dazu an, selbst Sinn zu stiften und dabei die eigenen Kriterien für die Sinnstiftung zu hinterfragen, und betonen zudem die homogenisierende Kraft der Heterogenität von Wahrheit.
根据这个说法,全世界的死物都是被认为是不可靠的物质,青少年学多点经验表明读者是不可能看待世界的。2010年在《索马里》(Where I Belong),很多国家的政治理论以及其他有关世界的叙述需要从后结构主义符号理论演变为个人签名链。这部小说的含义是,"真实"和"本质"的概念,因此也不能成为可触摸到的尺寸。如何利用多维视角表达世界感觉取决于自身的意识形态。有关的文章主要被认为是不可靠的作品被补上的,因为有关世界和主体之间的动机和偏见影响很大。只能作为个人诠释世界由此可激发读者们为自己的意义提出挑战,同时强调了真谛的区别。