{"title":"Erwerbstätigkeit, -minderung und -unfähigkeit, Pfade in die Rente","authors":"L. Bellmann","doi":"10.5771/9783748909378-25","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Seinen letzten Artikel als Mitglied der Wirtschaftsredaktion der „Zeit“ hat Dietmar Lamparter der Diskriminierung von Arbeitnehmer*innen jenseits der 50 gewidmet: „Viele Unternehmen unterschätzen die Fähigkeiten älterer Mitarbeiter – dabei fehlen Fachkräfte.” (Lamparter 2019). Er weist auf die damit verbundene „Vergeudung“ von Ressourcen, aber auch die geringeren Chancen der Älteren, am Arbeitsund Erwerbsleben teilzunehmen, hin. Zwar ist die Anzahl der älteren Beschäftigten in den letzten Jahren deutlich gewachsen und die Verantwortlichen in den Betrieben haben ihre Aufmerksamkeit auch vermehrt auf die Chancen und Ansatzpunkte einer altersund alternsgerechten Arbeitsgestaltung gelenkt, jedoch zeigen wissenschaftliche Studien z.B. auf der Basis des IAB-Betriebspanel, dass die betrieblichen Aktivitäten zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit ihrer Beschäftigten nur geringfügig zugenommen haben (Bellmann et al. 2018b). Vor allem in mittelständischen Betrieben müsste mehr getan werden, um den Herausforderungen des wirtschaftlichen und vor allem des demografischen Wandels gerecht zu werden (Bellmann et al. 2018a). Auch die hohen Arbeitsbelastungen sowie die beschränkten Möglichkeiten der (Weiter-)Beschäftigung führen oftmals zu einem früheren Renteneintritt – auch weil für viele Arbeitnehmer*innen nach dem Auslaufen der staatlichen Förderung der Altersteilzeit entsprechende Anreize weiterbestehen. In meinem Beitrag werden zunächst die Entwicklung der Beschäftigung von Älteren und die Herausforderungen des demografischen Wandels skizziert, der dazu führt, dass in Deutschland mehr Ältere länger arbeiten. Im Abschnitt 3 wird die Situation der älteren Arbeitslosen gesondert betrachtet. Der Abschnitt 4 ist der Verbreitung betrieblicher Maßnahmen zur Erhaltung der Arbeitsund Beschäftigungsfähigkeit Älterer gewidmet. Der Abschnitt 5 enthält das Fazit.","PeriodicalId":171454,"journal":{"name":"Arbeit und Altern","volume":"18 3 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2021-04-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Arbeit und Altern","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/9783748909378-25","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Seinen letzten Artikel als Mitglied der Wirtschaftsredaktion der „Zeit“ hat Dietmar Lamparter der Diskriminierung von Arbeitnehmer*innen jenseits der 50 gewidmet: „Viele Unternehmen unterschätzen die Fähigkeiten älterer Mitarbeiter – dabei fehlen Fachkräfte.” (Lamparter 2019). Er weist auf die damit verbundene „Vergeudung“ von Ressourcen, aber auch die geringeren Chancen der Älteren, am Arbeitsund Erwerbsleben teilzunehmen, hin. Zwar ist die Anzahl der älteren Beschäftigten in den letzten Jahren deutlich gewachsen und die Verantwortlichen in den Betrieben haben ihre Aufmerksamkeit auch vermehrt auf die Chancen und Ansatzpunkte einer altersund alternsgerechten Arbeitsgestaltung gelenkt, jedoch zeigen wissenschaftliche Studien z.B. auf der Basis des IAB-Betriebspanel, dass die betrieblichen Aktivitäten zur Erhaltung der Arbeitsfähigkeit ihrer Beschäftigten nur geringfügig zugenommen haben (Bellmann et al. 2018b). Vor allem in mittelständischen Betrieben müsste mehr getan werden, um den Herausforderungen des wirtschaftlichen und vor allem des demografischen Wandels gerecht zu werden (Bellmann et al. 2018a). Auch die hohen Arbeitsbelastungen sowie die beschränkten Möglichkeiten der (Weiter-)Beschäftigung führen oftmals zu einem früheren Renteneintritt – auch weil für viele Arbeitnehmer*innen nach dem Auslaufen der staatlichen Förderung der Altersteilzeit entsprechende Anreize weiterbestehen. In meinem Beitrag werden zunächst die Entwicklung der Beschäftigung von Älteren und die Herausforderungen des demografischen Wandels skizziert, der dazu führt, dass in Deutschland mehr Ältere länger arbeiten. Im Abschnitt 3 wird die Situation der älteren Arbeitslosen gesondert betrachtet. Der Abschnitt 4 ist der Verbreitung betrieblicher Maßnahmen zur Erhaltung der Arbeitsund Beschäftigungsfähigkeit Älterer gewidmet. Der Abschnitt 5 enthält das Fazit.