Ernährungsinterventionen bei HIV-infizierten stillenden Müttern

S. Mehta, Julia L. Finkelstein, Wafaie W. Fawzi
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Abstract

Stillen gilt international als der Goldstandard der Säuglingsernährung, da es bekanntermassen das Risiko der Säuglingsmorbidität und -mortalität senkt und das Wachstum und die Entwicklung von Kindern verbessert. Bei HIV-Infektionen jedoch erhöht sich das Risiko einer Mutter-Kind-Übertragung (vertikale Transmission) der HIV-Infektion durch das Stillen beträchtlich und zwar proportional zur Stilldauer. Die Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) lautet folglich, dass Stillen durch HIV-infizierte Mütter vermieden werden sollte, wenn adäquate, finanzierbare, nachhaltige und sichere Alternativen für die kindliche Entwicklung zur Verfügung stehen. Die Akzeptanz der künstlichen Säuglingsmilchnahrung in Entwicklungsregionen, wie z.B. Subsahara Afrika, ist leider gering, was einerseits an den hohen Kosten liegt und andererseits an dem sozialen Stigma, mit dem das Nicht-Stillen behaftet ist. Ausserdem kann in Umgebungen mit unzureichenden hygienischen Bedingungen die Ernährung mit Säuglingsmilchnahrung eine höhere Säuglingsmorbidität und -mortalität zur Folge haben. Folglich wird in den Entwicklungsregionen dieser Welt nach wie vor ein Grossteil der HIV-Infektionen bei Kindern durch Stillen übertragen. Einige Beobachtungsstudien, welche die Rolle des Ernährungsstatus im Rahmen der vertikalen HIV-Transmission untersuchten, fanden heraus, dass niedrige Vitamin A-Konzentrationen im Blutserum mit einem erhöhten Risiko für eine Mutter-Kind-Übertragung einhergingen. Laut zwei in Malawi und Südafrika durchgeführten Studien wirkte sich das Vitamin A jedoch nicht signifikant auf die vertikale Transmission aus, während zwei in Tanzania und Simbabwe durchgeführte Studien ergaben, dass das Risiko einer vertikalen HIV-Transmission bei Müttern, die eine Supplementierung mit Vitamin A erhielten, beträchtlich erhöht war. Bei einer in Tanzania durchgeführten Studie senkte eine Supplementierung mit Multivitaminen (Vitamine B, C und E) bei Frauen mit einem beeinträchtigten Ernährungs- und Immunstatus neben weiteren gesundheitlichen Nutzwirkungen, wie z.B. einer geringeren Rate an Fehlgeburten und einer langsameren Krankheitsprogression bei der Mutter, das Risiko der HIV-Übertragung durch Stillen. Insgesamt jedoch gibt es keine Belege, die für eine Supplementierung von Vitamin A bei HIV-infizierten Schwangeren sprechen. Eine Supplementierung mit Multivitaminen, d.h. mit den Vitaminen B, C und E, wird jedoch dringend empfohlen. Zur Untersuchung, welche Rolle die anderen Nährstoffe bei der vertikalen HIV-Transmission durch das Stillen und für die allgemeine Gesundheit von HIV-infizierten Müttern und ihren Säuglingen spielen, bedarf es weiterer Forschungsbemühungen. In Umgebungen, in denen vernünftige Alternativen zum Stillen nicht realisierbar sind, gilt die Empfehlung, dass HIV-infizierte Frauen ihre Kinder sechs Monate lang stillen und dann schnell abstillen und mit einer optimal auf die kindliche Gesundheit abgestimmten Ergänzungsnahrung füttern sollen.
营养干预艾滋病毒感染的母乳母亲
国际上认为,母乳喂养是婴儿营养的金本位,因为它降低了婴儿死亡率和死亡率,改善了儿童的增长和发育。但是,对于感染艾滋病毒的人,母乳喂养的风险会大幅增加,并与喂奶时间成比例。因此,世界卫生组织的建议是,如果有可用于儿童发展的适当的、可负担的、可持续的和安全的替代品,就应避免感染艾滋病毒的母亲母乳喂养。不幸的是,在撒哈拉以南非洲等发展中地区,人们对人工婴儿奶粉的接受度很低,这一方面是因为婴儿奶粉成本很高,另一方面因为忽略母乳喂养所带来的社会耻辱。另外,在卫生环境不充分的环境下,用婴儿奶喂养可能导致婴儿发病率和死亡率较高。因此,世界发展中地区的儿童继续通过母乳喂养感染艾滋病毒。通过一项针对营养状况的监控研究发现低水平的血液中的维他命a与母子遗传风险的增加有关根据两个在马拉维和南非开展的研究很明显但这维生素A这里的垂直传送,与此同时,在Tanzania和津巴布韦,两项研究显示,风险纵向HIV-Transmission妈妈怎么Supplementierung缺维生素A成绩优异的大量增加是.在降低了Tanzania一项调查发现有Supplementierung Multivitaminen(维生素B、C和E)女性身旁的粮食及Immunstatus进一步健康Nutzwirkungen,如降低流产率的大幅放缓,风险与母亲Krankheitsprogression通过哺乳.防治艾滋病毒不过,目前还没有证据表明,体内缺乏对感染艾滋病毒的孕妇的维生素A的成分。然而,强烈建议施放多种维他命,即维生素B、C、E。需要进一步研究其他营养物质对母乳喂养和母婴公共健康的影响。在无法合理选择母乳喂养的环境中,建议艾滋病毒感染者的妇女先用六个月的母乳喂饱孩子,然后迅速喂食经大脑和大脑协调一致的膳食。
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