{"title":"Der Aufstieg der AKP im Spannungsfeld zwischen Universalismus und Partikularismus","authors":"Mahir Tokatlı","doi":"10.5771/9783845295176-237","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Seit nunmehr 16 Jahren regiert in der Türkei die Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (Adalet ve Kalkınma Partisi, AKP), ohne dabei auf einen Koalitionspartner angewiesen zu sein. Das ist unter anderem deshalb bemerkenswert, weil die Türkische Republik qua Verfassung ein laizistischer Staat ist und das Militär in der Vergangenheit keinerlei Zweifel daran aufkommen ließ, dieses Prinzip mit allen Mitteln zu verteidigen. Mit der AKP regiert jedoch eine Partei, die aus der Tradition des politischen Islam stammt. Wie konnte die AKP in einem streng kemalistischen politischen Umfeld derart an die Spitze aufsteigen und sich dort halten? Auf diese Fragen gibt es diverse Antworten und anders als in vielen Analysen soll hier der Antagonismus zwischen einem kemalistischen Zentrum und einer anatolischislamischen Bourgeoisie der Peripherie nicht als maßgebliche Erklärung für den AKP-Aufstieg dienen1 – und ebenso wenig die gelegentlich vorgenommene, daran eng angelegte Unterscheidung zwischen „black and white Turks“.2 Grund hierfür ist die allzu simplifizierende Wirkung beider Ansätze, reduziert auf einen geographischen Raum, der zudem anatolische Aleviten ebenfalls als „black Turks“ aus der Peripherie begreift3 und die dynamischen Prozesse in der Beziehung zwischen Zentrum und Peripherie vernachlässigt. Stattdessen basiert die hier skizzenhaft vorzustellende Analyse 1","PeriodicalId":265879,"journal":{"name":"Eine Werteordnung für die Welt?","volume":"2485 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"1","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Eine Werteordnung für die Welt?","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/9783845295176-237","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Seit nunmehr 16 Jahren regiert in der Türkei die Partei für Gerechtigkeit und Aufschwung (Adalet ve Kalkınma Partisi, AKP), ohne dabei auf einen Koalitionspartner angewiesen zu sein. Das ist unter anderem deshalb bemerkenswert, weil die Türkische Republik qua Verfassung ein laizistischer Staat ist und das Militär in der Vergangenheit keinerlei Zweifel daran aufkommen ließ, dieses Prinzip mit allen Mitteln zu verteidigen. Mit der AKP regiert jedoch eine Partei, die aus der Tradition des politischen Islam stammt. Wie konnte die AKP in einem streng kemalistischen politischen Umfeld derart an die Spitze aufsteigen und sich dort halten? Auf diese Fragen gibt es diverse Antworten und anders als in vielen Analysen soll hier der Antagonismus zwischen einem kemalistischen Zentrum und einer anatolischislamischen Bourgeoisie der Peripherie nicht als maßgebliche Erklärung für den AKP-Aufstieg dienen1 – und ebenso wenig die gelegentlich vorgenommene, daran eng angelegte Unterscheidung zwischen „black and white Turks“.2 Grund hierfür ist die allzu simplifizierende Wirkung beider Ansätze, reduziert auf einen geographischen Raum, der zudem anatolische Aleviten ebenfalls als „black Turks“ aus der Peripherie begreift3 und die dynamischen Prozesse in der Beziehung zwischen Zentrum und Peripherie vernachlässigt. Stattdessen basiert die hier skizzenhaft vorzustellende Analyse 1
16年来统治土耳其正义与(Adalet你失去了石灰ınma Partisi,正义与发展党),而不需要依靠一个执政联盟.这的确引人注目,部分是因为土耳其共和国是一个世俗国家,而且,军队过去绝对没有让人怀疑然而,正义与发展党领导的政党有着伊斯兰政治传统。在严格凯末尔主义的政治环境下,正义与发展党如何能在政坛独霸如此之高?这些问题上有不同的答案,并在许多分析这之间的敌意在凯末尔中心和anatolischislamischen一个资产阶级外围不作为相关解释AKP-Aufstieg dienen1及社会也偶尔的、有密切的区别“black and white特克斯”.2这两种方法的作用都过于简单,以至于它们都局限在一个地理空间,而这些空间又被安纳托利亚人称为外围的“黑塔克”,3忽视了中心和外围关系的动态过程。但是,我们所做的是基于一种初次提出的描写分析