A. Börsch-Supan, Tabea Bucher-Koenen, Nicolas Goll, C. Maier
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Abstract
15 Jahre nach der Einfuhrung der Riester-Rente ziehen wir Bilanz und untersuchen, was die Riester-Rente bislang erreicht hat und welche Handlungsoptionen zur Verfugung stehen. Die Riester-Rente ist seit ihrer Einfuhrung auf breite Resonanz gestosen. So stehen auf der Angebotsseite mehr als 5000 verschiedene Riester-Vertrage zur Verfugung und auf der Nachfrageseite konnen 2016 16,5 Mio. abgeschlossene Vertrage gezahlt werden. 44% der forderberechtigten Haushalte haben mindestens einen Riester-Vertrag, besonders unter Familien mit Kindern ist die Verbreitung hoch. Zwar besitzen nur etwa 20% der Haushalte im untersten Einkommensfunftel Riester-Vertrage. Dennoch kann hier nicht grundsatzlich von einem „Scheitern“ gesprochen werden, da die Riester-Rente unter Niedrigeinkommensverdienern die mit Abstand am starksten verbreitete Form der zusatzlichen Altersvorsorge ist. Zu den verfehlten Zielen zahlt allerdings die Tatsache, dass auch nach 15 Jahren keine flachendeckende Verbreitung erreicht werden konnte. Andere Kritikpunkte sind die fehlende Markttransparenz, hohe Kosten und die Anwendung spezieller Sterbetafeln. Auch durch die Niedrigzinspolitik der EZB und die damit verbundenen hohen Garantiekosten wird vermehrt Kritik laut. Generell kann bei der Riester-Rente weder von einem Scheitern noch von einem universellen Erfolg gesprochen werden. Mogliche Handlungsoptionen reichen von einer allgemeinen Forderberechtigung und verbesserten Informationen, hin zur Einfuhrung von Standardprodukten.