M. Drillich, M. Wittke, Bernd-Alois Tenhagen, C. Unsicker, W. Heuwieser
{"title":"Behandlung chronischer Endometritiden bei Milchkühen mit Cephapirin, Tiaprost oder einer Kombination aus beiden Wirkstoffen","authors":"M. Drillich, M. Wittke, Bernd-Alois Tenhagen, C. Unsicker, W. Heuwieser","doi":"10.1055/s-0038-1624087","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Die Studie verglich drei Behandlungsprotokolle zur Therapie der chronischen Endometritis bei Milchkühen. Material und Methoden: Alle Tiere einer Herde wurden zwischen dem 21. und 27. Tag post partum mittels Adspektion und rektaler Palpation auf Anzeichen einer Endometritis untersucht. Insgesamt 173 Kühe, bei denen vaginaler Ausfluss als Anzeichen einer Endometritis vorlag, wurden zufällig einer von drei Behandlungsgruppen zugeordnet. Kühe ohne Endometritis dienten als gesunde Kontrollgruppe. Tiere der Gruppe A (n = 59) erhielten eine intrauterine Therapie mit 500 mg Cephapirin. Bei Kühen der Gruppe B (n = 68) erfolgten zwei systemische Behandlungen mit jeweils 0,75 mg des PGF2α-Analogons Tiaprost in 14-tägigem Abstand. Kühe der Gruppe C (n = 46) wurden zunächst mit Cephapirin therapiert und erhielten sieben Tage später Tiaprost. Ergebnisse: Die klinischen Heilungsraten für die Gruppen A, B und C zwei Wochen nach der ersten Behandlung lagen bei 71,2, 70,6 und 84,8% (p < 0,05). Hinsichtlich der Fruchtbarkeitskennzahlen bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen A, B und der gesunden Kontrollgruppe. In Gruppe C ergab sich im Vergleich zu Gruppe B und der Kontrollgruppe ein signifikant niedrigerer Erstbesamungserfolg. Die Konzeptionsrate war in Gruppe C im Vergleich zu allen anderen Gruppen signifikant vermindert. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Aus den Ergebnissen dieser Studie lässt sich schlussfolgern, dass die Behandlung chronischer Endometritiden bei Milchkühen mit Cephapirin oder Tiaprost gleichwertig ist. Die Kombination beider Behandlungsstrategien führte hinsichtlich der klinischen Heilungsrate und der weiteren Fruchtbarkeit der Tiere zu keinem verbesserten Therapieerfolg.","PeriodicalId":326229,"journal":{"name":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","volume":"12 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"6","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0038-1624087","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Die Studie verglich drei Behandlungsprotokolle zur Therapie der chronischen Endometritis bei Milchkühen. Material und Methoden: Alle Tiere einer Herde wurden zwischen dem 21. und 27. Tag post partum mittels Adspektion und rektaler Palpation auf Anzeichen einer Endometritis untersucht. Insgesamt 173 Kühe, bei denen vaginaler Ausfluss als Anzeichen einer Endometritis vorlag, wurden zufällig einer von drei Behandlungsgruppen zugeordnet. Kühe ohne Endometritis dienten als gesunde Kontrollgruppe. Tiere der Gruppe A (n = 59) erhielten eine intrauterine Therapie mit 500 mg Cephapirin. Bei Kühen der Gruppe B (n = 68) erfolgten zwei systemische Behandlungen mit jeweils 0,75 mg des PGF2α-Analogons Tiaprost in 14-tägigem Abstand. Kühe der Gruppe C (n = 46) wurden zunächst mit Cephapirin therapiert und erhielten sieben Tage später Tiaprost. Ergebnisse: Die klinischen Heilungsraten für die Gruppen A, B und C zwei Wochen nach der ersten Behandlung lagen bei 71,2, 70,6 und 84,8% (p < 0,05). Hinsichtlich der Fruchtbarkeitskennzahlen bestanden keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen A, B und der gesunden Kontrollgruppe. In Gruppe C ergab sich im Vergleich zu Gruppe B und der Kontrollgruppe ein signifikant niedrigerer Erstbesamungserfolg. Die Konzeptionsrate war in Gruppe C im Vergleich zu allen anderen Gruppen signifikant vermindert. Schlussfolgerung und klinische Relevanz: Aus den Ergebnissen dieser Studie lässt sich schlussfolgern, dass die Behandlung chronischer Endometritiden bei Milchkühen mit Cephapirin oder Tiaprost gleichwertig ist. Die Kombination beider Behandlungsstrategien führte hinsichtlich der klinischen Heilungsrate und der weiteren Fruchtbarkeit der Tiere zu keinem verbesserten Therapieerfolg.