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Abstract
In einer Traumatherapie mit Menschen aus einem Hintergrund organisierter ritueller Gewalt sind einige Besonderheiten zu berucksichtigen. Die in den meisten Fallen damit verbundenen aktuellen Taterkontakte erschweren die Umsetzung einer konsequenten Traumabearbeitung. Ohne eine zuverlassige und ausreichend lange und intensiv durchgefuhrte Traumabearbeitung ist nach bisherigen Erfahrungen wiederum der notwendige Ausstieg aus den Taterzusammenhangen kaum bis nicht realisierbar. Eine fur beide Seiten ausreichend vertrauensgepragte therapeutische Beziehung stellt die Basis fur einen sorgsamen und schrittweisen Therapieprozess dar. Die in der Regel vorliegenden Dissoziativen Identitatsstorungen sind zumeist mit einem strukturierten Innensystem zahlreicher Innenpersonlichkeiten verbunden, die in einer inneren Hierarchie ausere Taterstrukturen abbilden und ausgepragte Taterstrategien im inneren Miteinander beinhalten. Eine Zusammenarbeit der Innenpersonlichkeiten mit der Ausenpersonlichkeit im Alltag sowie im Inneren miteinander wird durch massive Storfaktoren erschwert, die von den Tatern in der Regel von klein auf uber Mind-Control-Methoden installiert wurden. Eine Kooperation der Therapeutin bzw. des Therapeuten in einem professionellen Netzwerk sowie eine sorgsame Selbstfursorge fur samtliche Helferinnen und Helfer sind empfehlenswert.