{"title":"Entwicklung eines Web-basierten Meldesystems für kongenitale Anomalien beim Rind und Übersicht über die in 15 Monaten gemeldeten Fälle","authors":"U. Schulze, O. Distl","doi":"10.1055/s-0037-1621536","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Entwicklung eines Web-basierten Meldesystems für kongenitale Anomalien beim Rind, um diese landesweit zu erfassen und deren Ursachen aufzuklären. Material und Methoden: Das Web-basierte System zur Meldung von Missbildungen beim Rind ist für alle interessierte Personen, wie Landwirte, Tierärzte und Zuchtorganisationen, unter der URL http://www.tiho-hannover.de/einricht/zucht/anomalien/rind/index.htm zugänglich. Häufig vorkommende Anomalien wurden kurz beschrieben und mit Bildmaterial veranschaulicht. Der Fragebogen enthält Angaben zur Herkunft des Tieres und zur Art der Missbildung. Das System ist unabhängig von einer Organisation oder einem auf einzelne Länder oder Bezirke begrenzten Landeskontrollverband verfügbar. Es bietet die Möglichkeit, sofort persönlichen Kontakt zu dem Untersucher herzustellen. Zudem können weitere Informationen, wie z. B. digitale Fotos oder Röntgenbilder, schnell ausgetauscht werden. Da die Meldungen häufig bereits kurz nach der Geburt der Kälber erfolgten, konnten viele Fälle weitergehenden klinischen, molekulargenetischen und pathomorphologischen Untersuchungen unterzogen werden. Ergebnisse: Von August 2004 bis November 2005 gingen insgesamt 109 Meldungen ein, wovon 46 über die Rinder-Union West und 11 über die Kliniken der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover an das Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung erfolgten. Eine detaillierte Untersuchung der missgebildeten Kälber fand in 17 Fällen statt. Am häufigsten wurden Missbildungen des Verdauungssystems (19%), des Kopfes (18%), der Wirbelsäule (17%) und der Gliedmaßen (14%) registriert. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Ein weiterer Ausbau des bisherigen Systems mit einem verbesserten Rückfluss von Informationen an den Tierbesitzer und Tierarzt sowie aktuellen Informationen zu den kongenitalen Anomalien erscheint angebracht und erfolgversprechend, um das Meldesystem zu verbessern und weiter zu verbreiten. Auf diese Weise können Ursachen für kongenitale Anomalien beim Rind besser aufgeklärt werden.","PeriodicalId":326229,"journal":{"name":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","volume":"23 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"1900-01-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0037-1621536","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung Gegenstand und Ziel: Entwicklung eines Web-basierten Meldesystems für kongenitale Anomalien beim Rind, um diese landesweit zu erfassen und deren Ursachen aufzuklären. Material und Methoden: Das Web-basierte System zur Meldung von Missbildungen beim Rind ist für alle interessierte Personen, wie Landwirte, Tierärzte und Zuchtorganisationen, unter der URL http://www.tiho-hannover.de/einricht/zucht/anomalien/rind/index.htm zugänglich. Häufig vorkommende Anomalien wurden kurz beschrieben und mit Bildmaterial veranschaulicht. Der Fragebogen enthält Angaben zur Herkunft des Tieres und zur Art der Missbildung. Das System ist unabhängig von einer Organisation oder einem auf einzelne Länder oder Bezirke begrenzten Landeskontrollverband verfügbar. Es bietet die Möglichkeit, sofort persönlichen Kontakt zu dem Untersucher herzustellen. Zudem können weitere Informationen, wie z. B. digitale Fotos oder Röntgenbilder, schnell ausgetauscht werden. Da die Meldungen häufig bereits kurz nach der Geburt der Kälber erfolgten, konnten viele Fälle weitergehenden klinischen, molekulargenetischen und pathomorphologischen Untersuchungen unterzogen werden. Ergebnisse: Von August 2004 bis November 2005 gingen insgesamt 109 Meldungen ein, wovon 46 über die Rinder-Union West und 11 über die Kliniken der Stiftung Tierärztliche Hochschule Hannover an das Institut für Tierzucht und Vererbungsforschung erfolgten. Eine detaillierte Untersuchung der missgebildeten Kälber fand in 17 Fällen statt. Am häufigsten wurden Missbildungen des Verdauungssystems (19%), des Kopfes (18%), der Wirbelsäule (17%) und der Gliedmaßen (14%) registriert. Schlussfolgerungen und klinische Relevanz: Ein weiterer Ausbau des bisherigen Systems mit einem verbesserten Rückfluss von Informationen an den Tierbesitzer und Tierarzt sowie aktuellen Informationen zu den kongenitalen Anomalien erscheint angebracht und erfolgversprechend, um das Meldesystem zu verbessern und weiter zu verbreiten. Auf diese Weise können Ursachen für kongenitale Anomalien beim Rind besser aufgeklärt werden.