{"title":"Objekte ins Netz!","authors":"Martin Stricker","doi":"10.14361/9783839455715-023","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Wissenschaftliche Objektsammlungen sind spannend, aber anstrengend.Wer Depots und Sammlungsräume an einer Universität oder in einem Museum besucht und Gespräche mit den jeweiligen Kustod*innen geführt hat, weiß das. Objekte sind fragil, zerbrechen, werden von Käfern befallen, sind giftig und gefährlich. Objekte verraten nichts über sich, oder nur sehr widerstrebend und unter einigem Aufwand. Ihr Unterhalt kostet gleichwohl Geld und Zeit. Manche sind begehrt, viele komplett vergessen, haben aber vielleicht noch Großes vor sich. Objekte haben mitunter eine fragwürdige Herkunft, ihre Geschichte ist aber längst nicht immer bekannt. Alle diese Facetten erfordern von jenen, die in und mit Sammlungen arbeiten, einen umfangreichen »Werkzeugkasten« an Kenntnissen, Kompetenzen und Erfahrungen. Der digitale Wandel hat die Lage noch komplizierter gemacht. Er bringt neue Sichtund Nutzbarkeit für die Sammlungen, durch neue Wege bei Datenerzeugung, Datenmanagement, Repräsentation und neue Formen der Interaktion mit den Digitalisaten und Erschließungsdaten. Um allerdings die Chancen des Digitalen produktiv und erfolgreich nutzen zu können, ist eine breite Palette an größtenteils technischen Kenntnissen und Kompetenzen notwendig. Ein großer Teil der Aufgaben bei der Entwicklung und Nutzung digitaler Daten und Anwendungen wird sicherlich von spezialisierten Expert*innen übernommen. Aber irgendwo laufen die Fäden zusammen, irgendwo behält notwendigerweise ein*e Akteur*in den Überblick. Es ist zu vermuten, dass diese Person nahe an und mit Sammlungen arbeitet, für sie Verantwortung trägt und zugleich »digital kompetent« sein muss. Dieser Beitrag ist der Versuch eines Überblicks über die Entwicklungslinien der Digitalisierung wissenschaftlicher Sammlungen. Als grundlegender Impuls dient der Titel dieses Tagungsbandes: Objekte im Netz. Diese drei Worte verweisen","PeriodicalId":444032,"journal":{"name":"Objekte im Netz","volume":"17 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-12-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Objekte im Netz","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.14361/9783839455715-023","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Wissenschaftliche Objektsammlungen sind spannend, aber anstrengend.Wer Depots und Sammlungsräume an einer Universität oder in einem Museum besucht und Gespräche mit den jeweiligen Kustod*innen geführt hat, weiß das. Objekte sind fragil, zerbrechen, werden von Käfern befallen, sind giftig und gefährlich. Objekte verraten nichts über sich, oder nur sehr widerstrebend und unter einigem Aufwand. Ihr Unterhalt kostet gleichwohl Geld und Zeit. Manche sind begehrt, viele komplett vergessen, haben aber vielleicht noch Großes vor sich. Objekte haben mitunter eine fragwürdige Herkunft, ihre Geschichte ist aber längst nicht immer bekannt. Alle diese Facetten erfordern von jenen, die in und mit Sammlungen arbeiten, einen umfangreichen »Werkzeugkasten« an Kenntnissen, Kompetenzen und Erfahrungen. Der digitale Wandel hat die Lage noch komplizierter gemacht. Er bringt neue Sichtund Nutzbarkeit für die Sammlungen, durch neue Wege bei Datenerzeugung, Datenmanagement, Repräsentation und neue Formen der Interaktion mit den Digitalisaten und Erschließungsdaten. Um allerdings die Chancen des Digitalen produktiv und erfolgreich nutzen zu können, ist eine breite Palette an größtenteils technischen Kenntnissen und Kompetenzen notwendig. Ein großer Teil der Aufgaben bei der Entwicklung und Nutzung digitaler Daten und Anwendungen wird sicherlich von spezialisierten Expert*innen übernommen. Aber irgendwo laufen die Fäden zusammen, irgendwo behält notwendigerweise ein*e Akteur*in den Überblick. Es ist zu vermuten, dass diese Person nahe an und mit Sammlungen arbeitet, für sie Verantwortung trägt und zugleich »digital kompetent« sein muss. Dieser Beitrag ist der Versuch eines Überblicks über die Entwicklungslinien der Digitalisierung wissenschaftlicher Sammlungen. Als grundlegender Impuls dient der Titel dieses Tagungsbandes: Objekte im Netz. Diese drei Worte verweisen