»Outsourcing Tor ture«. Zur Per formanz von Rechtsstaatlichkeit

Susanne Krasmann
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Abstract

Das absolute Verbot der Folter ist international anerkannt. Es verdankt sich einer Jahrhunderte langen Erfahrung mit einer desaströsen Praxis, die Menschen zerbrechen kann. Folter ist aber auch für Rechtsstaaten prekär, die sich mit dieser Praxis selbst diskreditieren.1 Sie riskieren, internationale Anerkennung zu verspielen und mit ihrer Integrität ihre Funktionsfähigkeit zu untergraben.2 Gleichwohl kommt Folter auch in demokratischen Rechtsstaaten immer wieder vor. In jüngster Zeit spricht man sogar von einer »Rückkehr der Folter«.3 Der Diskurs über die Legitimität der Folter scheint eine neue Sprache und Akzeptanz nicht nur im »Krieg gegen den Terror« gefunden zu haben. Menschenrechtsexperten erkennen in dieser Herausforderung aber gleichwohl die Chance einer Bekräftigung des absoluten Verbots. Dieser Beitrag erörtert, inwiefern man tatsächlich von einer Legitimitätsverschiebung sprechen kann und wie diese theoretisch fassbar wäre. Als nützlich erweist sich hierbei eine foucaultsche Perspektive, welche die binäre Codierung eines juridischen Verständnisses von staatlichen Praktiken als entweder rechtoder unrechtmäßig aufsprengt. Transformationen von Rechtsstaatlichkeit wären demnach als ein Effekt gesellschaftlicher Praktiken zu begreifen, die Recht ebenso im Rekurs auf rechtliche Normen wie auf außerrechtliche Legitimationsformen performativ herstellen. So zielt die Praxis des Outsourcing von Folter einerseits darauf, die Norm des absoluten
»外包门ture«.一个真正的法制社会
国际上承认绝对禁止酷刑。这有一百个世纪的经验碰上了可以把人搞得崩溃的灾难但是,对于那些采用这种做法会危及自己的法治国家,酷刑也会受到伤害你冒着失去国际尊重和自身运作能力的风险。2然而,酷刑在民主法治国家中并不少见。甚至最近人们说这是灾难的酷刑«»返回.3关于酷刑的合法性的讨论似乎和另一种语言的接受反恐战争不仅在»«找到.人权专家仍然认为,在面对这个挑战时,有机会重申绝对禁止。本文探讨了如何事实上被称为合法性转移,以及该现象在理论上该如何定义。结果这种模糊了对政府实践的二进制理解的说法是很有用的。因此,法制改革应被视为社会实践的一个结果:以法律标准和法外合法性的方式重塑法治,使其成为可执行的。业务外包就是标准的标准
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