{"title":"Sports Governance durch Kartellrecht am Beispiel der Zulassung neuer Sportwettbewerbe","authors":"Peter W. Heermann","doi":"10.15375/zwer-2023-0204","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Sportverbände sind regelmäßig einerseits regulatorisch als Verwalter sowie andererseits operativ als kommerzieller Vermarkter ihrer Veranstaltungen tätig. Diese Doppelrolle führt unweigerlich zu Interessenkonflikten, wenn der Sportverband selbst darüber entscheiden kann, ob und – wenn ja – unter welchen Voraussetzungen neue Wettbewerbe in der betreffenden Sportart inner- oder außerhalb der Verbandsstrukturen zugelassen werden und unter welchen Umständen die den Verbandsstatuten unterworfenen Athleten oder Sportclubs daran teilnehmen dürfen. Zuletzt sind angesichts der von Sportverbänden errichteten Marktzutrittsschranken für neue Sportwettbewerbe und der davon ausgehenden wettbewerbsbeschränkenden Auswirkungen wiederholt Defizite in der Sports Governance beklagt worden. Der Beitrag untersucht, inwieweit diese Defizite durch eine rechtliche Trennung der beiden Aufgabenbereiche und damit durch eine Aufhebung der von Sportverbänden ausgeübten administrativen und operativen Doppelrolle (sog. unbundling), durch ein Einschreiten des europäischen Gesetzgebers de lege ferenda oder durch die Entscheidungspraxis der EU-Kommission, des EuGH und EuG sowie der nationalen Kartellbehörden und staatlichen Gerichte beseitigt werden können.","PeriodicalId":176810,"journal":{"name":"Zeitschrift für Wettbewerbsrecht","volume":"18 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2023-06-02","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeitschrift für Wettbewerbsrecht","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.15375/zwer-2023-0204","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
Abstract
Zusammenfassung Sportverbände sind regelmäßig einerseits regulatorisch als Verwalter sowie andererseits operativ als kommerzieller Vermarkter ihrer Veranstaltungen tätig. Diese Doppelrolle führt unweigerlich zu Interessenkonflikten, wenn der Sportverband selbst darüber entscheiden kann, ob und – wenn ja – unter welchen Voraussetzungen neue Wettbewerbe in der betreffenden Sportart inner- oder außerhalb der Verbandsstrukturen zugelassen werden und unter welchen Umständen die den Verbandsstatuten unterworfenen Athleten oder Sportclubs daran teilnehmen dürfen. Zuletzt sind angesichts der von Sportverbänden errichteten Marktzutrittsschranken für neue Sportwettbewerbe und der davon ausgehenden wettbewerbsbeschränkenden Auswirkungen wiederholt Defizite in der Sports Governance beklagt worden. Der Beitrag untersucht, inwieweit diese Defizite durch eine rechtliche Trennung der beiden Aufgabenbereiche und damit durch eine Aufhebung der von Sportverbänden ausgeübten administrativen und operativen Doppelrolle (sog. unbundling), durch ein Einschreiten des europäischen Gesetzgebers de lege ferenda oder durch die Entscheidungspraxis der EU-Kommission, des EuGH und EuG sowie der nationalen Kartellbehörden und staatlichen Gerichte beseitigt werden können.