{"title":"»Niemand verlangte von mir die kumulative Produktion von wissenschaftlichen Miniaturen im Standardformat«","authors":"Jürgen Straub, Aglaja Przyborski","doi":"10.30820/0942-2285-2022-1-26","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Mit Entwicklungslinien der interpretativen Handlungsund Kulturpsychologie startet das Interview, das Aglaja Przyborski mit Jürgen Straub geführt hat: Anhand seines Werdegangs erläutert er Aspekte der Disziplin Psychologie im deutschsprachigen Raum. Straub identifiziert Nischen für Alternativen, aber auch Engführungen zugunsten der dominierenden, szientistisch-nomologischen Wissenschaftsauffassung und in den letzten Jahrzehnten eine Abwendung von benachbarten Disziplinen wie Soziologie, Ethnologie und Philosophie. Er stellt heraus, dass die stark biologisch-neurowissenschaftlich ausgerichtete Psychologie ebenso wenig an interdisziplinären Forschungsund Studienprogrammen der Sozialund Kulturwissenschaften beteiligt ist wie an Theorieund Methodenentwicklungen in der qualitativen Forschung – zum Nachteil des Faches. Im Gespräch wird für wirkliche Vielfalt in der Psychologie plädiert, die an genuin wissenschaftlichen Ansprüchen orientiert ist und sich damit gegen ökonomischen Druck, populistische Verwertungsund pseudo-demokratische »Mitmachprogramme für alle« behauptet. Abschließend werden die Bedeutung einer psychotherapeutisch-inspirierten Empirie sowie das Optimierungsbegehren in der Angewandten Psychologie thematisiert.","PeriodicalId":373852,"journal":{"name":"Psychologien im Gespräch","volume":"62 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2022-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Psychologien im Gespräch","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.30820/0942-2285-2022-1-26","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Mit Entwicklungslinien der interpretativen Handlungsund Kulturpsychologie startet das Interview, das Aglaja Przyborski mit Jürgen Straub geführt hat: Anhand seines Werdegangs erläutert er Aspekte der Disziplin Psychologie im deutschsprachigen Raum. Straub identifiziert Nischen für Alternativen, aber auch Engführungen zugunsten der dominierenden, szientistisch-nomologischen Wissenschaftsauffassung und in den letzten Jahrzehnten eine Abwendung von benachbarten Disziplinen wie Soziologie, Ethnologie und Philosophie. Er stellt heraus, dass die stark biologisch-neurowissenschaftlich ausgerichtete Psychologie ebenso wenig an interdisziplinären Forschungsund Studienprogrammen der Sozialund Kulturwissenschaften beteiligt ist wie an Theorieund Methodenentwicklungen in der qualitativen Forschung – zum Nachteil des Faches. Im Gespräch wird für wirkliche Vielfalt in der Psychologie plädiert, die an genuin wissenschaftlichen Ansprüchen orientiert ist und sich damit gegen ökonomischen Druck, populistische Verwertungsund pseudo-demokratische »Mitmachprogramme für alle« behauptet. Abschließend werden die Bedeutung einer psychotherapeutisch-inspirierten Empirie sowie das Optimierungsbegehren in der Angewandten Psychologie thematisiert.