K. Pöge, N. Michalski, J. Hoebel, Jennifer M. Burchardi, A. Starker
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Abstract
Zusammenfassung Hintergrund: Der Renteneintritt ist eine wichtige Transition im Lebenslauf, mit der sozioökonomische, psychosoziale und gesundheitliche Veränderungen einhergehen können. Soziale Unterschiede in der Gesundheit und im gesundheitsbezogenen Verhalten zeigen sich besonders deutlich im mittleren Erwerbsalter. Es stellt sich die Frage, inwiefern diese Ungleichheiten im Hinblick auf die Mortalität, Morbidität und subjektive Gesundheit auch in der Altersgruppe der 55bis 75-jährigen Männer beobachtbar sind. Der Fokus liegt auf der Darstellung möglicher altersbezogener Unterschiede innerhalb verschiedener sozialer Statusgruppen. Methode: Datenbasis für die Auswertungen sind gepoolte Daten der Studie »Gesundheit in Deutschland aktuell« (GEDA) des Robert Koch-Instituts aus den Jahren 2009, 2010 und 2012, sowie von GEDA 2014/2015-EHIS. Weiterhin werden Daten des Sozio-oekonomischen Panels (SOEP) des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung mit den amtlichen Periodensterbetafeln kombiniert betrachtet. Ergebnisse: Mit sinkendem Einkommen erhöht sich das Risiko, frühzeitig zu versterben. Männern mit niedrigem Sozialstatus sind im Vergleich zu jenen aus mittleren und höheren Statusgruppen außerdem durchschnittlich häufiger von Erkrankungen wie Koronare Herzkrankheit, Diabetes und Depressionen betroffen. Neben verhaltensbezogenen Faktoren spielen die Lebensverhältnisse und psychosoziale Faktoren eine wichtige Rolle in der Erklärung gesundheitlicher Ungleichheiten. Unterschiedliche Belastungen kumulieren über den Lebensverlauf und wirken so mit zunehmendem Alter verstärkt negativ auf die Gesundheit. Fazit: Strategien der Gesundheitsförderung und Prävention, die an den Lebensverhältnissen und Arbeitsbedingungen der Menschen ansetzen, erscheinen für die Verbesserung gesundheitlicher Chancengleichheit besonders vielversprechend. Neben dem sozialen Status und biologischen Alter wirken weitere Faktoren wie Migrationshintergrund, sexuelle Orientierung und Behinderung auf die gesundheitliche Situation von Männern. Diese Heterogenität innerhalb der Gruppe der Männer sollte zukünftig verstärkt betrachtet werden, um Prävention, Versorgung und Gesundheitsförderung bedarfsgerecht zu gestalten.