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Abstract
Wenn das Buch einer prominenten Parteipolitikerin Parteimitglieder dazu animiert, umgehend ihren Parteiausschluss zu betreiben, dann hat dies Buch offenbar einen Nerv getroffen. Sarah Wagenknechts Schrift „Die Selbstgerechten. Mein Gegenprogramm – für Gemeinsinn und Zusammenhalt“ ist eine schonungslose Abrechnung mit einem linksliberalen Milieu, das die soziale Frage aus den Augen verloren hat und sich stattdessen mittels Identitätspolitik und grünen Lifestyle-Projekten der eigenen moralischen Überlegenheit versichert. Obwohl die Autorin ihre Partei nur im Vorwort, nicht aber bei der Analyse erwähnt, fühlte diese sich offenbar gemeint – eine unbeabsichtigte Bestätigung der Diagnose, dass die politische Linke insgesamt einen Kurswechsel vollzogen hat, mit dem sie ihren traditionellen „Geschäftsbereich“ verlassen und sich auf ein Nebengleis begeben hat, auf dem man elegant an der Mehrheitsgesellschaft vorbeirauschen kann.