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Abstract
Die Idee des Konstitutionalismus und die hiermit verbundenen verfassungsstaatszentrierten Legitimationsstrategien werden in einer globalisierten Welt grundsätzlich in Frage gestellt. Der demokratische Verfassungsstaat beschreibt dabei nicht eine beliebige juristische Ordnungsfigur von Gesellschaft, sondern bezieht seinen Geltungsanspruch gerade in globalen Zusammenhängen aus einem vormals konsentierten und selten hinterfragten Legitimitätskonstrukt. Wird nun ein neben dem staatlich produzierten aber ähnlich wirkendes Recht konstatiert, so muss der Konstitutionalismus grundsätzlich als Rechtfertigungsressource moderner Staatlichkeit untersucht werden. Damit wird die vormals unhinterfragte Verklammerung von tradierten Legitimationsstrategien staatszentrierter Herrschaft aufgelöst und der Konstitutionalismus kann als eine Variante politischer Legitimationszuschreibungen neu betrachtet werden. Dieser Spannungsbogen zwischen konstitutionalistischen und pluralistischen (Rechts)Theorien soll hier systematisch vor seinem metatheoretischen Hintergrund diskutiert werden, der die beschriebene Problematik unter neuem Vorzeichen zu sehen erlaubt.