{"title":"Die Blauzungenkrankheit in Deutschland – eine neue Herausforderung für die Veterinärverwaltung","authors":"F. Jaeger, I. Anczikowski","doi":"10.1055/s-0037-1621093","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung: Nach der Bestätigung des Ausbruchs der Blauzungenkrankheit des Serotyps 8 zuerst in den Niederlanden und folgend auch in angrenzenden Gebieten in Belgien, Deutschland und Frankreich Mitte August 2006 kam auf die Veterinärverwaltung eine ganz neue Herausforderung zu. Bis zu diesem Zeitpunkt galt die anzeigepflichtige und hauptsächlich durch bestimmte Mückenarten (Culicoidesspp.) übertragbare Seuche als „exotisch”; sie trat nie zuvor in Mitteleuropa auf. Sofort leiteten die betroffenen Länder Maßnahmen zum Schutz vor der Blauzungenkrankheit ein. Es wurden ein Gefährdungsgebiet (20 km um einen Ausbruchsbetrieb) und ein Beobachtungsgebiet (150 km um einen Ausbruchsbetrieb) eingerichtet, in denen Untersuchungsmaßnahmen und ein eingeschränktes Verbringen empfänglicher Tiere durchgesetzt wurde. Aktuell sind vor allem Rinder und Schafe betroffen. Das klinische Bild umfasst bei beiden Tierarten vor allem schleimig-eitrigen Nasenausfluss, Gingivitis und Temperaturerhöhung, bei Rindern auch Rötungen und Erosionen an Euter und insbesondere den Zitzen. Die Zahl der erkrankten Tiere steigt zur Zeit noch, doch bleibt die Hoffnung auf ein „Totlaufen” der Infektion in den Wintermonaten durch das Sterben exotischer Mückenvektoren. Allerdings sind dann in diesem Zusammenhang alle Maßnahmen zur Verhinderung einer iatrogenen Öbertragung von großer Bedeutung.","PeriodicalId":326229,"journal":{"name":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","volume":"53 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2006-06-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"3","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Tierärztliche Praxis G: Großtiere/Nutztiere","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0037-1621093","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Zusammenfassung: Nach der Bestätigung des Ausbruchs der Blauzungenkrankheit des Serotyps 8 zuerst in den Niederlanden und folgend auch in angrenzenden Gebieten in Belgien, Deutschland und Frankreich Mitte August 2006 kam auf die Veterinärverwaltung eine ganz neue Herausforderung zu. Bis zu diesem Zeitpunkt galt die anzeigepflichtige und hauptsächlich durch bestimmte Mückenarten (Culicoidesspp.) übertragbare Seuche als „exotisch”; sie trat nie zuvor in Mitteleuropa auf. Sofort leiteten die betroffenen Länder Maßnahmen zum Schutz vor der Blauzungenkrankheit ein. Es wurden ein Gefährdungsgebiet (20 km um einen Ausbruchsbetrieb) und ein Beobachtungsgebiet (150 km um einen Ausbruchsbetrieb) eingerichtet, in denen Untersuchungsmaßnahmen und ein eingeschränktes Verbringen empfänglicher Tiere durchgesetzt wurde. Aktuell sind vor allem Rinder und Schafe betroffen. Das klinische Bild umfasst bei beiden Tierarten vor allem schleimig-eitrigen Nasenausfluss, Gingivitis und Temperaturerhöhung, bei Rindern auch Rötungen und Erosionen an Euter und insbesondere den Zitzen. Die Zahl der erkrankten Tiere steigt zur Zeit noch, doch bleibt die Hoffnung auf ein „Totlaufen” der Infektion in den Wintermonaten durch das Sterben exotischer Mückenvektoren. Allerdings sind dann in diesem Zusammenhang alle Maßnahmen zur Verhinderung einer iatrogenen Öbertragung von großer Bedeutung.