{"title":"Management heute: In Zielsystemen gefangen? Plädoyer für eine Neubesinnung auf eine Sinn-basierte Unternehmensführung","authors":"G. Müller-Stewens","doi":"10.5771/0042-059X-2021-2-215","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Mit dem Shareholder Value-Ansatz fanden auch äusserst ausdifferenzierte Zielsysteme Eingang in die Praxis. Oberste quantitative Zielgrössen des Unternehmenswerts, wie das Umsatzwachstum oder die EBIT-Marge, wurden über Werttreiber (KPIs) in untergeordnete Zieleebenen und eine grosse Anzahl von Teilzielen aufgebrochen, die es seitens der betroffenen Bereiche des Unternehmens zugunsten des Shareholder Values zu realisieren galt. Führung geschah dann durch Zielvereinbarungen zwischen dem Topmanagement der Corporate-Ebene und den Managementteams der Geschäftsbereiche. Doch Untersuchungen zeigen, dass dieser Führungsansatz immer mehr zu Organisationen führt, die von vielen Mitarbeitern immer mehr als sinnentleert, motivationshemmend und auch nicht als wirklich sozial empfunden werden. Eine Abschwächung der Performance (z.B. Rückgang der Innovationen, Abflachung des Wachstums etc.) ist meist die Folge. In diesem Beitrag soll der Nutzen einer solchen Führung über oberste quantitative Ziele, wie er vielerorts propagiert und betrieben wird, hinsichtlich seiner Eignung für Unternehmen des 21. Jahrhunderts grundsätzlich in Frage gestellt werden. Es soll gezeigt werden, wie dieser Zustand überwunden werden kann, indem man die Ziele einem höheren gemeinsamen Zweck («shared purpose») unterordnet.","PeriodicalId":424989,"journal":{"name":"Die Unternehmung","volume":"12 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2021-05-11","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Die Unternehmung","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/0042-059X-2021-2-215","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Mit dem Shareholder Value-Ansatz fanden auch äusserst ausdifferenzierte Zielsysteme Eingang in die Praxis. Oberste quantitative Zielgrössen des Unternehmenswerts, wie das Umsatzwachstum oder die EBIT-Marge, wurden über Werttreiber (KPIs) in untergeordnete Zieleebenen und eine grosse Anzahl von Teilzielen aufgebrochen, die es seitens der betroffenen Bereiche des Unternehmens zugunsten des Shareholder Values zu realisieren galt. Führung geschah dann durch Zielvereinbarungen zwischen dem Topmanagement der Corporate-Ebene und den Managementteams der Geschäftsbereiche. Doch Untersuchungen zeigen, dass dieser Führungsansatz immer mehr zu Organisationen führt, die von vielen Mitarbeitern immer mehr als sinnentleert, motivationshemmend und auch nicht als wirklich sozial empfunden werden. Eine Abschwächung der Performance (z.B. Rückgang der Innovationen, Abflachung des Wachstums etc.) ist meist die Folge. In diesem Beitrag soll der Nutzen einer solchen Führung über oberste quantitative Ziele, wie er vielerorts propagiert und betrieben wird, hinsichtlich seiner Eignung für Unternehmen des 21. Jahrhunderts grundsätzlich in Frage gestellt werden. Es soll gezeigt werden, wie dieser Zustand überwunden werden kann, indem man die Ziele einem höheren gemeinsamen Zweck («shared purpose») unterordnet.