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Abstract
Mobile Endgeräte sind populär und insbesondere für die Mehrheit junger Menschen nahezu unersetzlich geworden (Medienpädagogischer Forschungsverbund Südwest, 2018; 2019). Wir können mit deren Hilfe ortsunabhängig arbeiten, spielen und bei entsprechender Netzabdeckung auch nahezu unbegrenzt im Internet surfen. Als zentrales Werkzeug digitaler mobiler Gesellschaft werden mit Smartphones Bewegungen aufgezeichnet, der Körper vermessen, abgebildet und die Erlebnisse und Bilder dazu auf sozialen Netzwerken geteilt (Rode & Stern, 2019). Jugendliche lernen schnell neue Medien (z. B. soziale Netzwerke und Kommunikationssoftware) in ihren Alltag zu integrieren. Es zeigt sich, dass mobile Endgeräte und bestimmte Apps, wie YouTube, insbesondere auch außerhalb eines Klassenraums zum Lernen und Kommunizieren anregen (Rat für Kulturelle Bildung e.V., 2019). Mobile Endgeräte bringen unsere Gesellschaft dazu traditionelle Ansichten über die Arbeitswelt und Bildungsstrukturen zu verändern. Insbesondere Jugendliche nutzen digitale Anwendungen auch für Lehr-Lernprozesse in kürzester Zeit (Dittler & Kreidl, 2017). Trotz der Verbreitung und Anwendung und der Einsicht in den großen Nutzen bestehen insbesondere im Bildungsbereich Vorbehalte gegenüber der expliziten Nutzung mobiler Endgeräte in Angeboten aus dem Feld der ästhetischen Bildung (Jörissen & Unterberg, 2019). Zwei Gegenpositionen sind vorherrschend: Zum einen werden mobile Medien als störend, suchterzeugend und zeitraubend (insbesondere bewegungszeitraubend) bezeichnet (u. a. Kretschmann, 2015). Zum anderen werden sie als notwendig erachtet, um an sozialen und kulturellen Transformationsprozessen teilzuhaben, die die Digitalisierung mit sich bringt (Buchem, 2018; Jörissen & Unterberg, 2019). In traditionellen Bildungseinrichtungen wird bisweilen eher verhalten reagiert. Es ist bisher üblich, Strategien anzuwenden, die die Nutzung von Smartphones unterbinden. Beispielsweise gibt es Aufbewahrungsorte für Smartphones, die während des Sportunterrichts genutzt werden müssen, sowie ein allgemeines Verbot in Klassenräumen