„Sport, das ist die beste Form zu integrieren“ – Wie gestalten Sportlehrkräfte die integrativen und interkulturellen Prozesse im Sportunterricht für geflüchtete Kinder und Jugendliche?
{"title":"„Sport, das ist die beste Form zu integrieren“ – Wie gestalten Sportlehrkräfte die integrativen und interkulturellen Prozesse im Sportunterricht für geflüchtete Kinder und Jugendliche?","authors":"Niklas Lütgerodt, Silke Sinning","doi":"10.5771/9783896658975-45","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Wenn Schulsport in Beziehung zu den Freizeiten der Kinder und Jugendlichen gesetzt werden soll, dann müssen neben möglichen Inhalten vor allem Themen aufgegriffen und bearbeitet werden, die Kinder und Jugendliche unterstützen, ihre sportliche Freizeit im Umgang mit anderen angemessen zu arrangieren und die Lernchancen, die damit verbunden sind, zu erkennen und damit sinnvoll umzugehen. Dazu gehört insbesondere die Auseinandersetzung mit Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrungen, so dass auch mit diesen Kindern ein gemeinsames Spielen oder Bewegen initiiert bzw. aufrechterhalten werden kann. Der Sport und insbesondere der Sportunterricht bietet im Vergleich zu anderen Schulfächern besondere Potenziale (Burrmann, 2017; Gerber & Pühse, 2017) mit denen die Schüler:innen konfrontiert werden sollten. Die Entfaltung der Potenziale für die Schüler:innen ist wiederum von den pädagogischen, didaktischen und methodischen Entscheidungen der Sportlehrkräfte abhängig (vgl. u. a. Burrmann & Mutz, 2016; Kleindienst-Cachay, 2016). Im Rahmen eines interdisziplinären Projektseminars sollen Studierende Probleme und Ziele des Schulsports interdisziplinär betrachten, unter Anwendung sportwissenschaftlicher Forschungsmethoden empirisch überprüfen und im Hinblick auf eine praxisorientierte Anwendung im Schulsport reflektierend begründen. Hierzu wurde die Thematik des interkulturellen Lehrens und Lernens in den Mittelpunkt gerückt und über eine gemeinsam erarbeitete empirische Interviewstudie Lehrende u. a. dazu befragt, ob aus ihrer Sicht eine interkulturelle Bewegungserziehung überhaupt zu ihren Aufgaben gehört, wie die Lernpotenziale des Sportunterrichts im interkulturellen Kontext genutzt und wie diese im Hinblick auf die Integrationspotenziale des Sportunterrichts übertragen werden. Daraus ergab sich auch die Frage, welchen Einfluss dies im Umkehrschluss für den außerschulischen Sport der geflüchteten Heranwachsenden hat.","PeriodicalId":134748,"journal":{"name":"Bewegte Freizeiten als Referenzen institutioneller Bildung","volume":"13 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-10-14","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Bewegte Freizeiten als Referenzen institutioneller Bildung","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.5771/9783896658975-45","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Wenn Schulsport in Beziehung zu den Freizeiten der Kinder und Jugendlichen gesetzt werden soll, dann müssen neben möglichen Inhalten vor allem Themen aufgegriffen und bearbeitet werden, die Kinder und Jugendliche unterstützen, ihre sportliche Freizeit im Umgang mit anderen angemessen zu arrangieren und die Lernchancen, die damit verbunden sind, zu erkennen und damit sinnvoll umzugehen. Dazu gehört insbesondere die Auseinandersetzung mit Kindern und Jugendlichen mit Fluchterfahrungen, so dass auch mit diesen Kindern ein gemeinsames Spielen oder Bewegen initiiert bzw. aufrechterhalten werden kann. Der Sport und insbesondere der Sportunterricht bietet im Vergleich zu anderen Schulfächern besondere Potenziale (Burrmann, 2017; Gerber & Pühse, 2017) mit denen die Schüler:innen konfrontiert werden sollten. Die Entfaltung der Potenziale für die Schüler:innen ist wiederum von den pädagogischen, didaktischen und methodischen Entscheidungen der Sportlehrkräfte abhängig (vgl. u. a. Burrmann & Mutz, 2016; Kleindienst-Cachay, 2016). Im Rahmen eines interdisziplinären Projektseminars sollen Studierende Probleme und Ziele des Schulsports interdisziplinär betrachten, unter Anwendung sportwissenschaftlicher Forschungsmethoden empirisch überprüfen und im Hinblick auf eine praxisorientierte Anwendung im Schulsport reflektierend begründen. Hierzu wurde die Thematik des interkulturellen Lehrens und Lernens in den Mittelpunkt gerückt und über eine gemeinsam erarbeitete empirische Interviewstudie Lehrende u. a. dazu befragt, ob aus ihrer Sicht eine interkulturelle Bewegungserziehung überhaupt zu ihren Aufgaben gehört, wie die Lernpotenziale des Sportunterrichts im interkulturellen Kontext genutzt und wie diese im Hinblick auf die Integrationspotenziale des Sportunterrichts übertragen werden. Daraus ergab sich auch die Frage, welchen Einfluss dies im Umkehrschluss für den außerschulischen Sport der geflüchteten Heranwachsenden hat.