{"title":"Teilnahme, Erlösung und ewiges GedenkenStrategien der Sichtbarkeit von Fürbittinschriften auf liturgischen Geräten","authors":"Johannes Tripps","doi":"10.1515/9783110619928-015","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Mittelalterliche vasa sacra wie non sacra, seien es Patenen, Pyxiden, Kelche oder Weihrauchfässer, tragen häufig die Namen ihrer Stifter, oftmals verbunden mit einer Anrufung Gottes, Jesu Christi oder verschiedener Heiliger.1 Im Folgenden geht es jedoch um eine Gruppe, bei denen die Stifter ‚expressis verbis‘ denjenigen, welche die Gefäße in die Hand nehmen, einen Wunsch für die Zelebration der Messe mit auf den Weg geben: Dieser Wunsch kreist stets um ewiges Gedenken und Erlösung innerhalb des kontinuierlich wiederkehrenden Wunders der Wandlung. Hieraus erhebt sich die Frage nach dem etwaigen Stellvertretercharakter der Inschriften, um zum einen an der heilsspendenden Handlung auf ewig teilzuhaben und zum andern die Bitte um Vergebung und Erlösung zu verewigen. Aus dieser Frage generieren sich – gemäß des Themas des Sammelbandes – drei weitere: Muss die Sichtbarkeit der Schrift gewährleistet sein, damit die Wirkung sich entfaltet und der Adressat erreicht werden kann? Ist das Wissen um die Präsenz wichtiger als die Präsenz selbst? Oder entsteht Sichtbarkeit nur durch Präsenz? Entsprechend der Abfolge der Wandlung der eucharistischen Gaben sei mit dem Brot begonnen, das heißt mit den Patenen und Pyxiden, gefolgt von Wasser und Wein, also den Kelchen; das Ende beschließen die Weihrauchfässer.","PeriodicalId":117813,"journal":{"name":"Zeichentragende Artefakte im sakralen Raum","volume":"161 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2018-12-17","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Zeichentragende Artefakte im sakralen Raum","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/9783110619928-015","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
Mittelalterliche vasa sacra wie non sacra, seien es Patenen, Pyxiden, Kelche oder Weihrauchfässer, tragen häufig die Namen ihrer Stifter, oftmals verbunden mit einer Anrufung Gottes, Jesu Christi oder verschiedener Heiliger.1 Im Folgenden geht es jedoch um eine Gruppe, bei denen die Stifter ‚expressis verbis‘ denjenigen, welche die Gefäße in die Hand nehmen, einen Wunsch für die Zelebration der Messe mit auf den Weg geben: Dieser Wunsch kreist stets um ewiges Gedenken und Erlösung innerhalb des kontinuierlich wiederkehrenden Wunders der Wandlung. Hieraus erhebt sich die Frage nach dem etwaigen Stellvertretercharakter der Inschriften, um zum einen an der heilsspendenden Handlung auf ewig teilzuhaben und zum andern die Bitte um Vergebung und Erlösung zu verewigen. Aus dieser Frage generieren sich – gemäß des Themas des Sammelbandes – drei weitere: Muss die Sichtbarkeit der Schrift gewährleistet sein, damit die Wirkung sich entfaltet und der Adressat erreicht werden kann? Ist das Wissen um die Präsenz wichtiger als die Präsenz selbst? Oder entsteht Sichtbarkeit nur durch Präsenz? Entsprechend der Abfolge der Wandlung der eucharistischen Gaben sei mit dem Brot begonnen, das heißt mit den Patenen und Pyxiden, gefolgt von Wasser und Wein, also den Kelchen; das Ende beschließen die Weihrauchfässer.