{"title":"Strahlentherapie beim Lungenkarzinom – Teil eines interdisziplinären Therapiekonzeptes","authors":"T. Bölling","doi":"10.1055/s-0042-103299","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Die Strahlentherapie ist seit langem ein elementarer Bestandteil der interdisziplinären Therapie von Lungenkrebserkrankungen und bietet heutzutage durch eine Vielzahl technischer Innovationen eine große Bandbreite unterschiedlicher Therapieoptionen. Für kleinzellige Karzinome kommt die Bestrahlung als definitive Radiochemotherapie bei lokal begrenzten Tumoren zum Einsatz, in metastasierten Situationen mit Ansprechen auf eine Chemotherapie kann eine additive thorakale Bestrahlung mit prophylaktischer Hirnschädelbestrahlung einen Überlebensvorteil bringen. Der Stellenwert der prophylaktischen Schädelbestrahlung wird kontrovers diskutiert. Beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom bieten stereotaktische Verfahren eine Alternative zur Operation im frühen Stadium, bei lokal fortgeschrittenen Erkrankungen ist die optimale Kombination aus Operation, Chemotherapie und Bestrahlung Gegenstand vielfältiger Diskussionen. Inoperable Tumore werden mit einer definitiven Radiochemotherapie, oder im Falle deutlicher Ko-Morbidität, mit einer alleinigen Bestrahlung behandelt. In der Palliativsituation kann die Bestrahlung zur Linderung von Symptomen wie Schmerz oder Bronchuskompression beitragen. Stereotaktische Bestrahlungen von Hirnmetastasen bieten hohe lokale Kontrollraten bei vergleichsweise geringer Morbidität. Entscheidend für die Therapie ist die Einbindung der Bestrahlung in ein interdisziplinäres Therapiekonzept.","PeriodicalId":101734,"journal":{"name":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","volume":"102 ","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2016-03-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Klinikarzt – Medizin im Krankenhaus","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1055/s-0042-103299","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
Abstract
Die Strahlentherapie ist seit langem ein elementarer Bestandteil der interdisziplinären Therapie von Lungenkrebserkrankungen und bietet heutzutage durch eine Vielzahl technischer Innovationen eine große Bandbreite unterschiedlicher Therapieoptionen. Für kleinzellige Karzinome kommt die Bestrahlung als definitive Radiochemotherapie bei lokal begrenzten Tumoren zum Einsatz, in metastasierten Situationen mit Ansprechen auf eine Chemotherapie kann eine additive thorakale Bestrahlung mit prophylaktischer Hirnschädelbestrahlung einen Überlebensvorteil bringen. Der Stellenwert der prophylaktischen Schädelbestrahlung wird kontrovers diskutiert. Beim nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom bieten stereotaktische Verfahren eine Alternative zur Operation im frühen Stadium, bei lokal fortgeschrittenen Erkrankungen ist die optimale Kombination aus Operation, Chemotherapie und Bestrahlung Gegenstand vielfältiger Diskussionen. Inoperable Tumore werden mit einer definitiven Radiochemotherapie, oder im Falle deutlicher Ko-Morbidität, mit einer alleinigen Bestrahlung behandelt. In der Palliativsituation kann die Bestrahlung zur Linderung von Symptomen wie Schmerz oder Bronchuskompression beitragen. Stereotaktische Bestrahlungen von Hirnmetastasen bieten hohe lokale Kontrollraten bei vergleichsweise geringer Morbidität. Entscheidend für die Therapie ist die Einbindung der Bestrahlung in ein interdisziplinäres Therapiekonzept.