Erwachsenenpädagogische Fachlichkeit für eine inklusive allgemeine Erwachsenenbildung. Eine kooperative Mehrebenenherausforderung am Beispiel von Blindheit und Sehbeeinträchtigung

Sabine Lauber-Pohle, W. Seitter
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Ein großes Desiderat sowohl in der wissenschaftlichen Fokussierung als auch handlungspraktischen Ausgestaltung stellt die Professionalität bzw. Qualifizierung des Personals für eine inklusive Erwachsenenbildung dar, insbesondere unter der Perspektive einer nicht isolierenden, sondern für die Gesamteinrichtung funktionalen Weise. \nDer Text vertritt die These, dass gerade in der Erwachsenenbildung Fachlichkeit aus einem komplexen Zusammenspiel von makro-, meso- und mikrodidaktischen Faktoren resultiert. Die komplexe Beziehung zwischen Bedarfsanalyse, Teilnehmendengewinnung und Angebotsrealisierung verlangt in der Erwachsenenbildung eine Fachlichkeit, die in einem kooperativen Miteinander von Leitung, Planung, Kursgestaltung und administrativer Begleitung aufgespannt ist. Inklusive Fachlichkeit muss aus diesem komplexen Miteinander hervorgehen, was für die theoretische Konzeptionalisierung inklusionsorientierter Professionalitätsentwicklung von großer Bedeutung ist. \nIm Folgenden wird daher der Versuch unternommen, diese inklusionsorientierte, kooperative Fachlichkeit im Rahmen öffentlicher Weiterbildung und am Beispiel von Blindheit und Sehbehinderung genauer zu bestimmen. Dazu wird zunächst in einer allgemeinen Perspektive inklusive Fachlichkeit als kooperative Gesamtleistung öffentlicher allgemeiner Erwachsenenbildung skizziert, um dann die damit verbundenen Herausforderungen am Beispiel der Adressatengruppe blinder und sehbeeinträchtigter Personen zu verdeutlichen. In dieser Perspektive zeigt sich inklusive Erwachsenenbildung als eine komplexe Bildungsdienstleistung, die professionstheoretisch als kooperative Verknüpfungsleistung im Mehrebenensystem von Erwachsenenbildung zu konzipieren ist.Abstract \nIssues of participation in continuing education – and thus issues of inclusion/exclusion in a sociological-socio-structural sense – have always played a major role in adult education. Inclusion from the perspective of mental and physical impairment are, however, (still) a marginal topic in adult education. \nOnly for a short period of time, adult education institutions, as well as adult education science, have begun to focus more on issues of inclusion at an organizational, professional and didactic level. A major desideratum in both the scientific focus and practical training is the qualification of the staff for an inclusive adult education, especially from the perspective of a non-isolating but functional way for the whole organization. The text argues that, especially in adult education, professionalism results from a complex interplay of macro-, meso- and micro-didactic factors. The complex relationship between needs analysis, participant acquisition, and service delivery requires a professionalism in adult education that is built on a cooperative approach of leadership, planning, course design and administrative support. Inclusive expertise in adult education must emerge from this complex coexistence, which is of great importance for the theoretical conceptualization of inclusion-oriented professional development. \nThe article, therefore, attempts to determine more precisely this inclusion-oriented cooperative professionalism in the context of public adult education and the example of blindness and visual impairment. To this end, we will first outline a general perspective of inclusive educational professionalism as a cooperative overall service of general adult education, to then illustrate the associated challenges and task of adaption in the context of blindness and visual impairment. In this perspective, inclusive adult education is a complex educational service, which is to be devised in profession theory as a cooperatively created link in the multi-level system of adult education.","PeriodicalId":330923,"journal":{"name":"QfI - Qualifizierung für Inklusion. Online-Zeitschrift zur Forschung über Aus-, Fort- und Weiterbildung pädagogischer Fachkräfte","volume":"93 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-07-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"4","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"QfI - Qualifizierung für Inklusion. 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Abstract

Fragen von Weiterbildungsbeteiligung – und damit Fragen von Inklusion/Exklusion in einem soziologisch-sozialstrukturellen Sinn – spielen in der Erwachsenenbildung seit jeher eine große Rolle. Inklusion unter der Perspektive von geistig-körperlicher Beeinträchtigung ist in der Erwachsenenbildungswissenschaft dagegen ein (noch) randständiges Thema. Erst seit wenigen Jahren beginnen Erwachsenenbildungseinrichtungen wie auch die Erwachsenenbildungswissenschaft, sich verstärkt mit Fragen von Inklusion auf organisationaler, professioneller und didaktischer Ebene zu befassen. Ein großes Desiderat sowohl in der wissenschaftlichen Fokussierung als auch handlungspraktischen Ausgestaltung stellt die Professionalität bzw. Qualifizierung des Personals für eine inklusive Erwachsenenbildung dar, insbesondere unter der Perspektive einer nicht isolierenden, sondern für die Gesamteinrichtung funktionalen Weise. Der Text vertritt die These, dass gerade in der Erwachsenenbildung Fachlichkeit aus einem komplexen Zusammenspiel von makro-, meso- und mikrodidaktischen Faktoren resultiert. Die komplexe Beziehung zwischen Bedarfsanalyse, Teilnehmendengewinnung und Angebotsrealisierung verlangt in der Erwachsenenbildung eine Fachlichkeit, die in einem kooperativen Miteinander von Leitung, Planung, Kursgestaltung und administrativer Begleitung aufgespannt ist. Inklusive Fachlichkeit muss aus diesem komplexen Miteinander hervorgehen, was für die theoretische Konzeptionalisierung inklusionsorientierter Professionalitätsentwicklung von großer Bedeutung ist. Im Folgenden wird daher der Versuch unternommen, diese inklusionsorientierte, kooperative Fachlichkeit im Rahmen öffentlicher Weiterbildung und am Beispiel von Blindheit und Sehbehinderung genauer zu bestimmen. Dazu wird zunächst in einer allgemeinen Perspektive inklusive Fachlichkeit als kooperative Gesamtleistung öffentlicher allgemeiner Erwachsenenbildung skizziert, um dann die damit verbundenen Herausforderungen am Beispiel der Adressatengruppe blinder und sehbeeinträchtigter Personen zu verdeutlichen. In dieser Perspektive zeigt sich inklusive Erwachsenenbildung als eine komplexe Bildungsdienstleistung, die professionstheoretisch als kooperative Verknüpfungsleistung im Mehrebenensystem von Erwachsenenbildung zu konzipieren ist.Abstract Issues of participation in continuing education – and thus issues of inclusion/exclusion in a sociological-socio-structural sense – have always played a major role in adult education. Inclusion from the perspective of mental and physical impairment are, however, (still) a marginal topic in adult education. Only for a short period of time, adult education institutions, as well as adult education science, have begun to focus more on issues of inclusion at an organizational, professional and didactic level. A major desideratum in both the scientific focus and practical training is the qualification of the staff for an inclusive adult education, especially from the perspective of a non-isolating but functional way for the whole organization. The text argues that, especially in adult education, professionalism results from a complex interplay of macro-, meso- and micro-didactic factors. The complex relationship between needs analysis, participant acquisition, and service delivery requires a professionalism in adult education that is built on a cooperative approach of leadership, planning, course design and administrative support. Inclusive expertise in adult education must emerge from this complex coexistence, which is of great importance for the theoretical conceptualization of inclusion-oriented professional development. The article, therefore, attempts to determine more precisely this inclusion-oriented cooperative professionalism in the context of public adult education and the example of blindness and visual impairment. To this end, we will first outline a general perspective of inclusive educational professionalism as a cooperative overall service of general adult education, to then illustrate the associated challenges and task of adaption in the context of blindness and visual impairment. In this perspective, inclusive adult education is a complex educational service, which is to be devised in profession theory as a cooperatively created link in the multi-level system of adult education.
成人教育的技巧失明和视力障碍是一个合作遇到的挑战
终身学习——并因此在社会社会结构意义上的包容和排斥——在成人教育方面一直起着重要作用。相反,在成人教育科学中,从精神疾病角度来看,包容是一个(尚未)话题。在过去的几年里,成人教育机构和成人教育科学都开始探索与组织、专业和自学相关的问题。在科学方面和行动便利方面,最大的决心是提高工作人员的专业水平和技能,特别是在成人教育方面,并不是孤立的,而是能使整个教育有效地运作。这篇文章带来了成人教育正是一个复杂的相互作用,宏观经济学,黄铜和微实践因素。需求分析、分享人口活动和供应响应之间的复杂关系依赖于成人教育,这一领域的合作伙伴关系从指导、规划、方向和行政指导中汲取了很多。包容性专业化必须从这一复杂概念中演变出来,对于包容性专业化的发展至关重要。因此,下一篇课文旨在更清晰地定义这一公共教育中的包容性和合作的专门知识,以及盲眼和视障。这一目标从一般角度开始包括专业行为,它描述为公共公共成人教育所取得的共协作成就,并共指出目标群体失明和视障人士在这方面所面临的挑战。在这一观点下,包容性成人教育是一种复杂的教育服务,它是以专业理论为基础,并将成人教育两者之间的合作贡献组成。关于参与教育和关于青少问题的概念的问题的问题可以被看作是大脑和物理imu的透视,however,住在adu梯教育中关于时间流逝的唯一的问题,教育机构是提供一个关于教育科学的意义,并且关于组织、专业和实践层面的存在的问题的存在。在《科学重心》这本书中,美国唯一的非隔离培训是专为实现可持续教育的唯一条件,只不过是“非隔离”的发展计划。来自宏观教育/专业教育的完整交界点,meso和微软实体。《关系亲密分析、分区调查和服务欺诈在aduit教育中产生的专业描述、可操作、思考、思考和行政支持的领导力方法》。美国教育的主流专家肯定来自这一完整的目的是进行理论目的的大推进器和监管工作The it, therefore,鼓励大家尝试更多地使用基于公共教育背景和失明和视觉不确定性的定向合作专业。在此,我们需要一项整体教育,作为联合国教育中心教育的合进机构,以及在盲点和视觉不了解的背景中反映自我教育和心智决定的方法。在这种经验可以看出,教育是一个完整的教育机构,在职业教育理论中可以找到一条协同操作系统的线索。
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