{"title":"Tumorheterogenität des kolorektalen Karzinoms: Was wir bisher wissen","authors":"Xavier Sagaert, Arno Vanstapel, Sanne Verbeek","doi":"10.1159/000499980","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Das Kolorektalkarzinom ist keine einzelne Erkrankung, sondern umfasst vielmehr eine Gruppe von neoplastischen Erkrankungen. Aufgrund der Heterogenität der Erkrankung sowie des Therapieansprechens und der Prognose ist eine umfangreiche Stratifizierung der Krankheit erforderlich. Daher werden im Pathologiebericht TNM-Stadium, Mikrosatellitenstatus, Tumorgrad, Lymphgefäßeinbruch und andere Parameter bewertet, um das Ausmaß und die Prognose der Erkrankung aufzuzeigen. Ferner wird bei einer Metastasierung der KRAS-, BRAF- und NRAS-Mutationsstatus untersucht, um das Ansprechen auf eine Anti-EGFR-Therapie (EGFR = epidermaler Wachstumsfaktorrezeptor) vorherzusagen. Kürzlich wurden 4 unterschiedliche molekulare Subtypen des Kolorektalkarzinoms beschrieben, die sowohl von prognostischer als auch von therapeutischer Relevanz sind. Darüber hinaus zeigten sich in der Untersuchung des entzündlichen Infiltrats wesentliche Unterschiede hinsichtlich der Anzahl und Lokalisation der Entzündungszellen bei den verschiedenen Kolorektalkarzinomtypen. Die Gesamtheit dieser Parameter ermöglicht eine Stratifizierung der Patienten in verschiedene therapeutische und prognostische Subgruppen. Eine solche Stratifizierung ist jedoch nicht eindeutig, da Tumoren häufig intratumorale Heterogenität aufweisen, bei der verschiedene Subpopulationen innerhalb eines Tumors Unterschiede hinsichtlich Morphologie, entzündlichem Infiltrat, Mutationsstatus oder Genexpressionsprofil zeigen. Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über alle derzeit bekannten Daten zur Tumorheterogenität sowohl auf inter- als auch auf intratumoraler Ebene.","PeriodicalId":351794,"journal":{"name":"Karger Kompass Onkologie","volume":"7 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2019-05-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Karger Kompass Onkologie","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1159/000499980","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 0
Abstract
Das Kolorektalkarzinom ist keine einzelne Erkrankung, sondern umfasst vielmehr eine Gruppe von neoplastischen Erkrankungen. Aufgrund der Heterogenität der Erkrankung sowie des Therapieansprechens und der Prognose ist eine umfangreiche Stratifizierung der Krankheit erforderlich. Daher werden im Pathologiebericht TNM-Stadium, Mikrosatellitenstatus, Tumorgrad, Lymphgefäßeinbruch und andere Parameter bewertet, um das Ausmaß und die Prognose der Erkrankung aufzuzeigen. Ferner wird bei einer Metastasierung der KRAS-, BRAF- und NRAS-Mutationsstatus untersucht, um das Ansprechen auf eine Anti-EGFR-Therapie (EGFR = epidermaler Wachstumsfaktorrezeptor) vorherzusagen. Kürzlich wurden 4 unterschiedliche molekulare Subtypen des Kolorektalkarzinoms beschrieben, die sowohl von prognostischer als auch von therapeutischer Relevanz sind. Darüber hinaus zeigten sich in der Untersuchung des entzündlichen Infiltrats wesentliche Unterschiede hinsichtlich der Anzahl und Lokalisation der Entzündungszellen bei den verschiedenen Kolorektalkarzinomtypen. Die Gesamtheit dieser Parameter ermöglicht eine Stratifizierung der Patienten in verschiedene therapeutische und prognostische Subgruppen. Eine solche Stratifizierung ist jedoch nicht eindeutig, da Tumoren häufig intratumorale Heterogenität aufweisen, bei der verschiedene Subpopulationen innerhalb eines Tumors Unterschiede hinsichtlich Morphologie, entzündlichem Infiltrat, Mutationsstatus oder Genexpressionsprofil zeigen. Der vorliegende Artikel gibt einen Überblick über alle derzeit bekannten Daten zur Tumorheterogenität sowohl auf inter- als auch auf intratumoraler Ebene.