Altersarmut der Frau − Herausforderung der Arbeitsmarkt- und Sozialpolitik

L. Jessee, M. Müller, J. Wiegand
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Abstract

Die Erwerbstätigenquote von Frauen ist in den letzten Jahrzehnten gestiegen. Während sie 2007 noch bei 67 % lag, hat sie sich im Jahr 2017 auf 75 % erhöht. Trotz der stetig wachsenden Erwerbsbeteiligung sind es immer noch Frauen, die im Alter häufiger mit Armut konfrontiert sind als Männer. Dies liegt vor allem daran, dass die Erwerbstätigenquote von Männern weiterhin höher als die von Frauen ist, dass Frauen häufiger in einem Teilzeitbeschäftigungsverhältnis angestellt sind und, dass sie immer noch deutlich weniger Gehalt bekommen als Männer (vgl. Statistisches Bundesamt 2018). Weiter führen Diskontinuitäten in der Erwerbsbiografie aufgrund von Pflegeund Reproduktionsarbeit besonders bei Frauen zu niedrigen Einkommen im Alter. So stellte Fritz Böhle (vgl. 2000, S. 315) bereits im Sammelband der 2000er-Jahre fest, dass die Alterssicherungssysteme mit Anforderungen konfrontiert sind, für die sie nicht auslegt sind und die in Zukunft zunehmend zum Problem werden könnten. Mit dieser Aussage lag er schon vor 20 Jahren richtig, zumal sich die Probleme diesbezüglich weiter verschärfen und vor allem auf bestimmte Personengruppen besonders nachteilig auswirken. Die Probleme, welche aus dieser Fehlstellung im Sozialsystem entstehen, führen hauptsächlich zu einer systembedingten Armut von Frauen im Alter. Im Laufe unseres Studiums Master Alternde Gesellschaften an der TU Dortmund hat sich unser Interesse für Soziale Ungleichheit und Sozialpolitik entwickelt. Hierbei ist uns besonders wichtig, einen geschlechterdifferenzierten Blick einzunehmen, da Frauen in vielen Bereichen immer noch benachteiligt werden. Eine Person gilt als armutsgefährdet1, wenn sie über weniger als 60 % des mittleren Einkommens der Gesamtbevölkerung verfügt, was 2018 einem Wert von 1136 Euro entspricht (vgl. Statistisches Bundesamt 2016). Ältere Menschen sind dabei in nicht unerheblichem und vor allem steigendem Ausmaß von Armut betroffen. Laut dem Statistischen Bundesamt 1.
妇女Altersarmut−劳动力市场和社会政策方面的挑战
女性的参与度在过去几十年中有所上升。而2007年还在67 %,到2017年已经上升到75%。尽管劳动力参与率不断增加,但妇女在老年时比男性更容易发现贫困。更重要的是,男性的雇用继续高于女性,妇女拥有非全职工作的较多;她们的工资仍然低于男性。(德国联邦统计局2018年与此同时,由于护工和生殖工作,劳动力传承的破坏因素导致老年妇女收入低。弗里茨鲁勒记述的。变化的挑战是我们如何应对变化的挑战。2000年,S. 315页)在21世纪初初被写下来的是,老年人制度面临着挑战。事实上,他在20年前提出这样的意见是对的,因为在这样的情况下,问题会越来越严重,而且对一些群体产生严重的影响。由此导致的社会保障体制缺陷所造成的主要问题,是由老年妇女一手造成的贫穷。在我们对多特蒙德大学老龄化的社会的学习过程中,我们对社会不平等和社会政策产生了兴趣。在这个问题上,我们有着不同的性别观念,因为仍有很多领域歧视妇女。因为一个人在2018年只占总人口中等收入的不到60%,因而被认定为贫困的风险。(德国联邦统计局2016年老年人受贫穷影响的程度不一,且日益严重。联邦统计局
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