Larissa Walter Tavares de Aguiar, Erste Überlegungen
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Abstract
Im Jahr 1956 veröffentlicht Guimarães Rosa das Buch Corpo de baile (dt.: Corps de ballet), ursprünglich in zwei Bände unterteilt. Im gleichen Jahr veröffentlicht der Autor Grande sertão: veredas (dt.: Grande Sertão). Corpo de baile besteht aus sieben Geschichten, die von vielen als Novellen, von anderen als Romane bezeichnet werden, wobei diese Gattungszuweisung nicht wesentlich für das Werk ist, wie Rosa in einem Brief an João Condé erklärt, der in der Einleitung des Buches Sagarana veröffentlicht ist: «Wie der weise griechische Lachs von André Maurois sagt: Ein Fluss ohne Ufer ist das Ideal des Fisches.» Eine der möglichen Arten, Corpo de baile und Grande sertão: veredas als Reihe zu lesen, ist, auf die Wahl des Titels des ersten Buches zu achten. Nach der Theorie des klassischen Tanzes, insbesondere des Balletts, ist unter Corpo de baile (frz. Corps de ballet) das Ensemble der Tänzer der ersten Stufe einer Tanzkompanie zu verstehen, die zusammen mit dem Solisten die Szenen der Vorstellung bilden. So ist die Bühne in den wichtigsten Szenen des Spektakels voll von Tänzern im Hintergrund, sodass der Solist im Zentrum steht. Die gleiche Analogie kann mit den Veröffentlichungen von 1956 gemacht werden. Campo Geral (dt.Miguilim), Uma estória de amor (dt. Eine Liebesgeschichte), A estória de Lélio e Lina (dt. Die Geschichte von Lélio und Lina), O recado do morro (dt. Die Botschaft des Hügels), Lão-Dalalão (dt. Lão-Dalalão), Cara-de-Bronze (dt. Bronzegesicht) und Buriti (dt. Buriti) füllen die Bühne für Grande sertão: veredas, damit dieser als Vertreter für alle hervortreten kann.