{"title":"Die „richtige“ Nähe und Distanz zum eigenen Kind","authors":"Anna Sieben, M. Pauge, P. S. Ruppel","doi":"10.1515/sosi-2018-0015","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"Zusammenfassung Dieser Artikel rekonstruiert die Positionierungen einer Mutter hinsichtlich der Frage, wie und von wem sie ihren Sohn betreuen lässt. Im problemzentrierten Interview kreisen ihre Überlegungen um die Frage, ob sie ihren Sohn zu häufig abgibt. Im Gespräch mit der Interviewerin werden verschiedene Normen „guter“ Mutterschaft thematisiert. Insgesamt lässt sich an diesem Einzelfall zeigen, dass es in der aktuellen Kultur ‚guter Elternschaft‘ – bisweilen als intensive parenting bezeichnet – schwer ist, die eigenen Bedürfnisse sowie die wahrgenommenen Bedürfnisse des Kindes in Einklang zu bringen. Die Ergebnisse der Einzelfallanalyse beruhen auf einer innovativen Kombination von Auswertungsmethoden: Die Resultate, die sich einer Anwendung der dokumentarischen Methode als Einzelinterpretation verdanken, werden zu Deutungen in Beziehung gesetzt, die auf zwei tiefenhermeneutisch orientierten Gruppeninterpretationen basieren. Diese ungewöhnliche Methodenkombination erweist sich als produktiv. Sie gestattet es, die Komplexität der Positionierungen der Mutter sowie die ‚Vielstimmigkeit‘ im Feld der Mutterschaft zu erfassen.","PeriodicalId":110821,"journal":{"name":"Sozialer Sinn","volume":"29 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2018-12-01","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"3","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Sozialer Sinn","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.1515/sosi-2018-0015","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
引用次数: 3
Abstract
Zusammenfassung Dieser Artikel rekonstruiert die Positionierungen einer Mutter hinsichtlich der Frage, wie und von wem sie ihren Sohn betreuen lässt. Im problemzentrierten Interview kreisen ihre Überlegungen um die Frage, ob sie ihren Sohn zu häufig abgibt. Im Gespräch mit der Interviewerin werden verschiedene Normen „guter“ Mutterschaft thematisiert. Insgesamt lässt sich an diesem Einzelfall zeigen, dass es in der aktuellen Kultur ‚guter Elternschaft‘ – bisweilen als intensive parenting bezeichnet – schwer ist, die eigenen Bedürfnisse sowie die wahrgenommenen Bedürfnisse des Kindes in Einklang zu bringen. Die Ergebnisse der Einzelfallanalyse beruhen auf einer innovativen Kombination von Auswertungsmethoden: Die Resultate, die sich einer Anwendung der dokumentarischen Methode als Einzelinterpretation verdanken, werden zu Deutungen in Beziehung gesetzt, die auf zwei tiefenhermeneutisch orientierten Gruppeninterpretationen basieren. Diese ungewöhnliche Methodenkombination erweist sich als produktiv. Sie gestattet es, die Komplexität der Positionierungen der Mutter sowie die ‚Vielstimmigkeit‘ im Feld der Mutterschaft zu erfassen.