{"title":"Wie utopisch ist es, von einem demokratischen Theater und einem demokratischen Lernen zu reden? Übungen in zwei Systemen","authors":"Aslı Kışlal","doi":"10.14361/9783839450161-007","DOIUrl":null,"url":null,"abstract":"In den Programmen der Theaterbühnen wird der Eindruck vermittelt, dass die Demokratie gepriesen, neu erfunden und Systeme infrage gestellt werden. Blickt man hinter die Kulissen, wird klar, wie undemokratisch es am Theater als Ort und Betrieb zugeht. Ist Theater demokratisierbar? Und ist Lernen demokratisierbar? diverCITYLAB ist ein künstlerisch-politisches Projekt, getarnt als Schauspielund Performance-Akademie, und war Partner im Projekt Making Democracy. Der Beitrag diskutiert anhand der Arbeit von diverCITYLAB die Versuche, im System Theater und im System Schule kollektive Übungsräume für Freiheit zu schaf fen. Das diverCITYLAB war zwei Jahre lang Partnerinstitution von Making Democracy. Der Beitrag bestand darin, mit den Schüler*innen über die Formen der Präsentation zu diskutieren und diese zu erarbeiten. Zuvor hatten die Schüler*innen inhaltliche Diskussionen geführt und sich monatelang mit dem Thema Making Democracy auseinandergesetzt. Dann kamen wir ins Spiel und versuchten das, was sie bewegte, ihre Gedanken und Wünsche, ihre Ideen, in eine performative Form zu bringen. Im ersten Jahr (2017/18) haben wir gemeinsam mit circa 50 Schüler*innen im Alter von zwölf bis dreizehn Jahren eine theatrale Auseinandersetzung über den Begriff Demokratie entwickelt. Wir behandelten Fragen wie: Was versteht ihr unter Demokratie? Welche Strukturen eurer Umgebung (Schule, Familie) bezeichnet ihr als demokratisch? Im zweiten Jahr (2018/19) arbeiteten wir mit siebzehn Schülerinnen im Alter von siebzehn Jahren und aufwärts. Bei diesem Prozess begleiteten uns zehn Studierende des diverCITYLAB.","PeriodicalId":352919,"journal":{"name":"Making Democracy - Aushandlungen von Freiheit, Gleichheit und Solidarität im Alltag","volume":"142 1","pages":"0"},"PeriodicalIF":0.0000,"publicationDate":"2020-12-31","publicationTypes":"Journal Article","fieldsOfStudy":null,"isOpenAccess":false,"openAccessPdf":"","citationCount":"0","resultStr":null,"platform":"Semanticscholar","paperid":null,"PeriodicalName":"Making Democracy - Aushandlungen von Freiheit, Gleichheit und Solidarität im Alltag","FirstCategoryId":"1085","ListUrlMain":"https://doi.org/10.14361/9783839450161-007","RegionNum":0,"RegionCategory":null,"ArticlePicture":[],"TitleCN":null,"AbstractTextCN":null,"PMCID":null,"EPubDate":"","PubModel":"","JCR":"","JCRName":"","Score":null,"Total":0}
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Abstract
In den Programmen der Theaterbühnen wird der Eindruck vermittelt, dass die Demokratie gepriesen, neu erfunden und Systeme infrage gestellt werden. Blickt man hinter die Kulissen, wird klar, wie undemokratisch es am Theater als Ort und Betrieb zugeht. Ist Theater demokratisierbar? Und ist Lernen demokratisierbar? diverCITYLAB ist ein künstlerisch-politisches Projekt, getarnt als Schauspielund Performance-Akademie, und war Partner im Projekt Making Democracy. Der Beitrag diskutiert anhand der Arbeit von diverCITYLAB die Versuche, im System Theater und im System Schule kollektive Übungsräume für Freiheit zu schaf fen. Das diverCITYLAB war zwei Jahre lang Partnerinstitution von Making Democracy. Der Beitrag bestand darin, mit den Schüler*innen über die Formen der Präsentation zu diskutieren und diese zu erarbeiten. Zuvor hatten die Schüler*innen inhaltliche Diskussionen geführt und sich monatelang mit dem Thema Making Democracy auseinandergesetzt. Dann kamen wir ins Spiel und versuchten das, was sie bewegte, ihre Gedanken und Wünsche, ihre Ideen, in eine performative Form zu bringen. Im ersten Jahr (2017/18) haben wir gemeinsam mit circa 50 Schüler*innen im Alter von zwölf bis dreizehn Jahren eine theatrale Auseinandersetzung über den Begriff Demokratie entwickelt. Wir behandelten Fragen wie: Was versteht ihr unter Demokratie? Welche Strukturen eurer Umgebung (Schule, Familie) bezeichnet ihr als demokratisch? Im zweiten Jahr (2018/19) arbeiteten wir mit siebzehn Schülerinnen im Alter von siebzehn Jahren und aufwärts. Bei diesem Prozess begleiteten uns zehn Studierende des diverCITYLAB.