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Abstract
In Europa ist Ray Lewis nahezu unbekannt, in den USA eine Legende. Jedenfalls ist er das für alle jene, die sich für American Football begeistern. Seine Lebensgeschichte hat alles, was eine mitreißende Verfilmung verlangen würde: Hoch talentiert und entschlossen, zwischenzeitlich unter Mordanklage, geläutert und bekehrt, zweimaliger Super Bowl-Sieger, Mentor und Idol junger Spieler und Abtritt von der großen Bühne des Profi-Sports am Tag seines größten Erfolgs.1 Am dritten Februar 2013 endet seine siebzehnjährige Karriere. Siebzehn Jahre spielte er immer nur für den einen Club, seine Baltimore Ravens, und immer nur auf derselben Defensivposition des Middle Linbackers. An jenem dritten Februar lief er in den Mercedes-Benz-Superdome in New Orleans ein, mit goldenen Stollenschuhen: Außen im Zehenbereich war in stahlblau die Aufschrift ,Psalms 91ʻ zu lesen.2 Nach dem Sieg gegen die San Francisco 49ers in einem engen, mitreißenden Match läuft er eine Ehrenrunde und gibt Interviews. Er trägt ein schwarzes T-Shirt mit goldenen Lettern darauf, wieder mit ,Psalms 91ʻ. Dieses T-Shirt trug er bereits bei seinem allerletzten Heimspiel in Baltimore, wo es daraufhin in den Medien Aufmerksamkeit erregte. In Blogs und Kommentaren fragten sich viele, was es mit diesem Psalm auf sich hat und was Lewis damit mitzuteilen gedenkt. Entsprechend gingen Los Angeles Times und New York Times im Januar 2013 auf Shirt und Botschaft ein, verwiesen gar kurz auf Inhalt und Aussage des Psalms und druckten diesen zudem ab, damit sich die Leserschaft selbst ein Bild davon machen konnte.3 Lewis selbst äußerte sich zu diesem Psalm wie folgt:4